Streubomben Pentagon ordnet höhere Detonationsrate an
Washington - Auf diese Weise soll das Risiko verspäteter Explosionen mit Verlusten in der Zivilbevölkerung verringert werden. Die Anordnung wird für die Zeit nach 2018 verbindlich. Bereits ab Juni nächsten Jahres will das Pentagon seine Bestände an Streubomben reduzieren, die die neuen Anforderungen noch nicht erfüllen. Bei bisherigen Streubomben kommt es üblicherweise bei 10 bis 40 Prozent der als "Bomblets" bezeichneten Sprengsätze nicht zur Explosion.
Der demokratische Senator Patrick Leahy kritisierte die Anordnung des Pentagons als unzureichend. Es sei nicht zu verstehen, warum die Auflagen für die Herstellung von Streumunition erst ab 2018 verbindlich sein sollten.
Am 30. Mai haben 111 Staaten in Dublin ein Verbot von Streubomben beschlossen. Das Abkommen soll am 3. Dezember in Oslo unterzeichnet und bis Mitte kommenden Jahres von den Unterzeichnerstaaten ratifiziert werden. Nicht beteiligt waren aber diejenigen Staaten, die wie die USA, Russland, China, Indien, Pakistan und Israel Streubomben herstellen.
Nach Unterlagen des Kongresses haben die USA allein in Afghanistan von 2001 bis 2002 mehr als 1200 Streubomben abgeworfen. Diese enthielten rund 250.000 einzelne Sprengsätze. Streumunition wurde auch im Irak und im Kosovo-Krieg eingesetzt. Die Explosionswirkung erfasst etwa eine Fläche von der Größe eines Fußballfeldes. Nicht explodierte Sprengsätze stellen danach eine tödliche Gefahr dar.
Opfer sind häufig Kinder, die von Form und Farbe der Sprengsätze angelockt werden und sie versehentlich auslösen.
asc/AP