Verwüstungen nach Sturm "Harvey" US-Kongress beschließt Hilfen in Milliardenhöhe

Tropensturm "Harvey" in Texas
Foto: APNun fehlt nur noch die Unterschrift von US-Präsident Donald Trump: Der Kongress hat Bundeshilfen in Höhe von 15,25 Milliarden Dollar (rund 12,7 Milliarden Euro) für die Opfer der Flutkatastrophe in Texas nach Hurrikan "Harvey" beschlossen. Nach dem Senat stimmte auch das Abgeordnetenhaus zu.
Die Entscheidung ist Teil eines überraschenden Deals zwischen Trump und den oppositionellen Demokraten. Der Kongress hob entsprechend der Abmachung auch die Schuldenobergrenze an, so dass ein Regierungsstillstand ("shutdown") zumindest bis in den Dezember hinein vermieden werden kann. Die Unterschrift des Präsidenten gilt nur noch als Formsache.
Mit der Verknüpfung von Fluthilfe und Schuldenobergrenze hatte Trump das konservative Lager seiner eigenen Partei ausgetrickst. Der rechte Flügel der Republikaner, die eine Mehrheit in Senat und Abgeordnetenhaus halten, wollte einer Anhebung der Obergrenze für die Staatsverschuldung nicht ohne Weiteres zustimmen. Eine Ablehnung der Fluthilfen für die Menschen in Texas - zudem ein republikanisch regierter Bundesstaat - kam andererseits aber auch nicht infrage.
"Harvey" war am 25. August erstmals auf Land getroffen und hatte sintflutartige Regenfälle in die Gegend gebracht. Binnen wenigen Tagen fielen in dem Staat bis zu 1250 Liter Regen pro Quadratmeter - ein Rekord für das Festland der USA.
Einem Bericht der "Washington Post" zufolge dürften weit mehr als die 100.000 Häuser von Flutschäden betroffen sein, die das Weiße Haus zunächst genannt hatte. Allein 93.000 Häuser sind nach Angaben aus Texas außerhalb der Millionenmetropole Houston betroffen. Die Behörden im Harris County erklärten, dort seien 136.000 Gebäude geflutet worden - zehn Prozent des Häuserbestandes. Die Katastrophenschutzbehörde FEMA teilte mit, dass mehr als 440.000 Menschen Anträge auf Nothilfe gestellt hätten. Anträge über 79 Millionen Dollar seien bereits genehmigt.