Sudan Baschir reist trotz Haftbefehl nach Eritrea
Der Haftbefehl wegen Kriegsverbrechen scheint ihn nicht zu stören: Sudans Präsident Umar al-Baschir ist zu einem Staatsbesuch nach Eritrea aufgebrochen.
Dubai - Sudans Präsident provoziert den Internationalen Staatsgerichtshof: Erstmals seit Erlass des Haftbefehls gegen ihn ist Umar al-Baschir ins Ausland gereist. Arabische Medien berichteten, Baschir sei am Montag nach Eritrea geflogen. Zuvor war darüber spekuliert worden, ob Baschir wegen des Haftbefehls möglicherweise seine Teilnahme an dem Gipfel der Arabischen Liga in Katar Ende März absagen werde.
Eine Gruppe geistlicher Führer im Sudan hat den Präsidenten bereits aufgefordert, auf die Gipfelteilnahme zu verzichten. Er solle die "Chancen der Feinde Allahs" zunichtemachen, die ihn festnehmen sollen, erklärte der Oberste Rat der Muslime in seiner Fatwa (Anordnung).
Der Internationale Strafgerichtshof hatte am 4. März gegen Baschir einen internationalen Haftbefehl wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Darfur erlassen. Der Haftbefehl war am Sonntag auch Thema eines Gesprächs zwischen König Abdullah von Saudi-Arabien und dem französischen Außenminister Bernard Kouchner. Sudanesische Regierungsvertreter hatten Frankreich indirekt vorgeworfen, Baschirs Flugzeug abfangen zu wollen.
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