Bürgerkrieg in Syrien Islamistische Kämpfer erobern Idlib

Staatschef Assad verliert eine weitere Stadt an Islamisten. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtet, hätten Kämpfer um die Al-Nusra-Front Idlib im Nordwesten des Landes eingenommen.
Fliehende Einwohner in Idlib: 2000 Kämpfer von allen Seiten

Fliehende Einwohner in Idlib: 2000 Kämpfer von allen Seiten

Foto: KHALIL ASHAWI/ REUTERS

London/Idlib - Fast 2000 islamistische Kämpfer hätten die die syrische Stadt Idlib von allen Seiten attackiert - nach Berichten der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien eroberten sie die syrische Provinzhauptstadt.

Seit die Kämpfer am Donnerstagabend in die Stadt eingedrungen seien, hätten sich die Regierungstruppen in ihre Kasernen zurückgezogen, teilte die Beobachtungsstelle weiter mit. In der Nacht habe es heftige Straßenkämpfe gegeben. Insgesamt wurden demnach mehr als 130 Menschen getötet. Die Regierungstruppen könnten das Blatt nicht mehr wenden. Demnach flogen sie binnen Tagen 150 Luftangriffe auf die Islamisten.

Die Al-Nusra-Front, die mit dem Terrornetzwerk al-Qaida verbündet ist, veröffentlichte im Kurzbotschaftendienst Twitter Fotos der von ihr kontrollierten Regierungsgebäude im Zentrum von Idlib. Sie verkündete, sie habe die Stadt "befreit".

Bereits vor der Einnahme ihrer Hauptstadt war die an die Türkei angrenzende Provinz Idlib nahezu vollständig unter der Kontrolle der Al-Nusra-Front. Die Eroberung Idlibs ist für die Führung von Staatschef Baschar al-Assad der zweite Verlust einer Provinzhauptstadt nach Raka, die als Hochburg der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gilt.

Die Stadt Idlib zählte vor dem Bürgerkrieg nach Angaben des Gouverneurs fast 200.000 Einwohner. Tausende Menschen flohen jedoch in den vergangenen Jahren.

eth/dpa
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