Kämpfe in Syrien Österreichische Uno-Soldaten angeschossen

Auf dem Weg zum Flughafen von Damaskus ist ein Uno-Konvoi unter Feuer geraten. Zwei österreichische Blauhelm-Soldaten wurden verletzt. Der Airport ist derzeit wegen anhaltender Kämpfe nicht mehr erreichbar.
Uno-Soldaten auf den Golan-Höhen (Archivbild): Verletzte nach Feuergefecht

Uno-Soldaten auf den Golan-Höhen (Archivbild): Verletzte nach Feuergefecht

Foto: JACK GUEZ/ AFP

Damaskus - In Syrien sind zwei österreichische Uno-Soldaten angeschossen worden. Die beiden seien am Donnerstag bei einem Feuergefecht in der Nähe von Damaskus verletzt worden, teilte das österreichische Verteidigungsministerium mit. Sie waren in einem Konvoi Richtung Flughafen unterwegs, um in die Heimat zurückzufliegen. Die Blauhelme seien sofort von Ärzten versorgt worden und schwebten nicht in Lebensgefahr. Österreichische Uno-Soldaten sind auf den Golan-Höhen stationiert, um einen Waffenstillstand zwischen Syrien und Israel zu überwachen.

Die Verbindungsstraße zum Damaszener Flughafen ist derzeit offenbar nicht mehr passierbar. Die Straße zu dem wenige Kilometer außerhalb der Hauptstadt liegenden Airport sei am Donnerstag wegen anhaltender Kämpfe gesperrt worden, meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Die Fluglinien Emirates und EgyptAir strichen Flüge in die Metropole. Zudem brachen die Internetverbindungen in Damaskus zusammen, auch Handy- und Telefonnetze funktionierten nur noch sporadisch, wie Anwohner berichteten. Damit kam es zur schwerwiegendsten Störung der Telekommunikation seit Ausbruch der Kämpfe vor rund 20 Monaten.

Nach Angaben von Aufständischen waren die Kämpfe an der Flughafenstraße in diesem Gebiet heftiger als je zuvor. Der Sprecher des Militärrates der Rebellen in Damaskus, Nabil al-Amir, sagte: "Es gibt keine Zusammenstöße direkt am Flughafen. Die Kämpfe finden in drei bis vier Kilometern Entfernung statt." Seinen Angaben nach haben die Milizen viele Seitenstraßen unter ihre Kontrolle gebracht.

Ein hochrangiger Mitarbeiter der Europäischen Union erklärte, Präsident Baschar al-Assad bereite offenbar eine entscheidende Schlacht in der Umgebung von Damaskus vor. Allerdings seien dies noch nicht Anzeichen für einen baldigen Sturz der Regierung Assad. In den vergangenen zwei Wochen haben Rebellen mehrere Armeestellungen überrannt und damit den Machtverlust von Assad trotz der Luftangriffe auf die Aufständischen offenbart.

Die Menschenrechtsgruppe Human Rights Watch warf den Rebellen vor, Jugendliche in Gefechten eingesetzt zu haben. Die in New York ansässige Organisation teilte mit, fünf Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren interviewt zu haben. Drei hätten angegeben, Waffen und Munition transportiert zu haben. Einer habe erklärt, auch an einem Angriff beteiligt gewesen zu sein.

phw/Reuters
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