Sie sind Opfer des syrischen Bürgerkriegs: Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge erklärte eine Rebellengruppe, drei ihrer iranischen Geiseln seien während eines Luftangriff der Regierungstruppen umgekommen. Die Aufständischen stellten dem Regime ein Ultimatum.
Iranische Geiseln in Syrien: Pilger oder Elitekämpfer?
Foto: AP/ Baara Brigades
Beirut - Drei der in Syrien von Rebellen verschleppten Iraner sind nach Angaben der Aufständischen tot. Die Geiseln seien in der Provinz Damaskus durch einen Luftangriff der Armee getötet worden, sagte ein Sprecher am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Das Haus, in dem sie sich aufhalten mussten, sei über ihnen zusammengebrochen. Die Aufständischen drohten, die übrigen der am Samstag gefangengenommen knapp 50 Geiseln umzubringen, sollten die Regierungstruppen das Feuer nicht einstellen.
Bei den Geiseln handelt es sich nach iranischen Angaben um Pilger. Die Aufständischen verdächtigen dagegen die Regierung in Teheran, Kämpfer eingeschleust zu haben, um Präsident Baschar al-Assad an der Macht zu halten.
Der Fernsehsender al-Arabija strahlte am Sonntag ein Video aus, in dem ein Mann in Offiziersuniform der Freien Syrischen Armee erklärte, unter den Entführten seien auch Mitglieder der Iranischen Revolutionsgarde. Bei den Entführten handelt es demnach um Mitglieder eines iranischen Spähtrupps. Alle Angaben sind nicht zu überprüfen.
Die iranische Nachrichtenagentur Irna hatte indes gemeldet, Bewaffnete hätten am Samstag bei Damaskus 47 iranische Pilger entführt, die mit dem Bus vom Ort Sajeda Seinab zum Flughafen gefahren seien. Iran ist ein enger Verbündeter der Regierung von Präsident Baschar al-Assad. Das Land kündigte am Montag für kommenden Donnerstag ein internationales Treffen über die Lage in Syrien an. An den Beratungen in Teheran sollen Vertreter von Ländern teilnehmen, "die bezüglich Syrien eine realistische Einstellung haben", sagte der iranische Vizeaußenminister Hussein-Amir Abdollahian laut der Nachrichtenagentur Irna. Bis Montag hätten zehn Länder ihre Teilnahme zugesagt, so Abdollahian, der keine weiteren Einzelheiten nannte.