Beobachtungsstelle für Menschenrechte Russische Angriffe töteten 8300 Zivilisten in Syrien

Die syrische Stadt Maasran nach einem Luftangriff (Oktober 2015):
Foto: KHALIL ASHAWI/ REUTERSBei russischen Luftangriffen im syrischen Bürgerkrieg sind seit deren Beginn vor vier Jahren nach Angaben von Aktivisten fast 8300 Zivilisten ums Leben gekommen. Unter den Todesopfern seien rund 2000 Kinder, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von einem Netzwerk aus Ärzten und Aktivisten in Syrien. Die Angaben sind oft nicht unabhängig überprüfbar. Sie haben sich in der Vergangenheit aber meist als zuverlässig erwiesen.
40 Prozent der Todesopfer sind Zivilisten
Laut der Beobachtungsstelle wurden ferner rund 5500 Kämpfer der Rebellengruppen sowie mehr als 5200 Anhänger der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) getötet. Zivilisten machten somit mehr als 40 Prozent der Todesopfer aus, hieß es weiter.
Russland ist in dem Konflikt ein wichtiger Verbündeter der syrischen Regierung. Russische Jets hatten am 30. September 2015 mit Angriffen auf Rebellengebiete begonnen. Mit russischer Hilfe ist es der Regierung gelungen, wichtige Gebiete wieder einzunehmen. Nach mehr als acht Jahren Bürgerkrieg beherrschen die Anhänger von Machthaber Baschar al-Assad rund zwei Drittel der Fläche des Landes.
Bei den russischen und syrischen Luftangriffen werden immer wieder auch Krankenhäuser und andere lebenswichtige Infrastruktur getroffen. Kritiker werfen den Verbündeten vor, es gezielt auf diese abzusehen. Uno-Generalsekretär António Guterres ordnete im August an, die Zerstörungen im letzten großen Rebellengebiet Idlib zu untersuchen.