OPCW-Kontrolleure
Inspektoren zerstören C-Waffen-Produktion in Syrien
Die Eil-Vernichtung der syrischen Chemiewaffen schreitet wie geplant voran. Die Inspekteure der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen haben bereits sechs Produktionsstätten zerstört und elf von 20 Standorten überprüft.
C-Waffenexperten in Damaskus: 60-köpfiges Team der OPCW und Uno
Foto: STRINGER/ REUTERS
Damaskus - Die Inspekteure der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) haben Fortschritt bei ihrem Einsatz in Syrien gemacht. Insgesamt überprüften die Kontrolleure bislang elf von 20 Standorten. Dabei sei an sechs Produktionsstätten neben Anlagen zur Herstellung von C-Waffen auch wichtiges Zubehör zerstört worden. Darunter seien auch Waffen der Kategorie 3 gewesen - also Munition, in der Giftgas transportiert werden kann.
Bis November sollen noch weitere Anlagen überprüft werden, die auf der Liste der syrischen Regierung stehen. Die Zerstörung von Waffen und Zubehör werde ebenfalls fortgesetzt. Seit 1. Oktober ist ein OPCW-Team mit rund 60 Mitarbeiter der Organisation, die in der vergangenen Woche den Friedensnobelpreis erhalten hatte, sowie der Uno in Syrien im Einsatz.
Am Montag war Damaskus offiziell der internationalen Chemiewaffen-Konvention beigetreten. Das Regime von Präsident Baschar al-Assad hatte damit der Vernichtung seines gesamten C-Waffenarsenals sowie aller Produktionsstätten zugestimmt und sich so dem Beschluss des Uno-Sicherheitsrats gebeugt.
Im August waren in der Nähe von Damaskus bei Chemiewaffen-Angriffen etwa 1400 Menschen getötet worden. Das syrische Regime hatte Vorwürfe westlicher Länder zurückgewiesen, dass es für die Attacken verantwortlich war. Unter Druck Russlands und der USA hatte die Assad-Führung dann allerdings der Vernichtung der C-Waffen zugestimmt.
In den von Rebellen kontrollierten Gebieten Syriens mehren sich derweil die blutigen Machtkämpfe zwischen radikalen Islamisten und anderen Milizen. Wie die oppositionelle Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, kamen bei Zusammenstößen zwischen kurdischen und islamistischen Kampfbrigaden in der Provinz Hasaka mindestens 41 Menschen ums Leben.
Den Angaben nach brachen die Kämpfe in der Nähe der türkischen Grenze aus. Unklar blieb zunächst der Grund für die Gefechte. Kurden wehren sich allerdings schon seit längerem gegen einen Einmarsch der Islamisten in die von ihnen bewohnten Gebiete.