Allzweckwaffe "Tomahawk" 500 Kilo Sprengstoff, 800.000 Euro
Der Marschflugkörper "Tomahawk" spielte bei dem Angriff auf die syrische Luftwaffenbasis Al-Schairat in der Nacht auf Freitag eine entscheidende Rolle. Von den Kriegsschiffen USS "Porter" und USS "Ross" wurden insgesamt 59 Lenkwaffen mit je 500 Kilogramm Sprengstoff abgeschossen.
Einige Eckdaten: Die unbemannten "Tomahawk Land Attack Missiles" (TLAMs) erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 880 km/h und können bis zu 2500 Kilometer weit fliegen. Sie kosten umgerechnet mehr als 800.000 Euro pro Stück. Eingesetzt werden sie vor allem von den US-amerikanischen und britischen Streitkräften.

"Tomahawk"-Marschflugkörper: Schnell, präzise, teuer
Die fünf bis sechseinhalb Meter lange Waffe ist GPS-gesteuert, Hersteller Raytheon wirbt damit, dass sie bei jedem Wetter einsetzbar ist und über einen permanenten eigenen Antrieb verfügt. In dem Moment, in dem die für den Start benötigte Hilfsrakete verbrannt ist, beschleunigt ein Turbofan-Triebwerk den "Tomahawk"-Marschflugkörper auf seine volle Geschwindigkeit.
Die "Tomahawks" werden in vorher definierte Ziele gelenkt und besitzen häufig Tragflächen zur Stabilisierung der Flugbahn. Bei einer Flughöhe von unter 200 Metern sind sie vom gegnerischen Radar nur schwer zu orten. Auch eine Infraroterfassung ist kaum möglich, da das Turbofan-Triebwerk wenig Wärme ausstrahlt.
Briten und Amerikaner setzen vor allem auf die Flexibilität des Waffensystems: Die Geschosse können von Rampen und Radfahrzeugen ebenso gestartet werden wie von Schiffen, U-Booten oder Flugzeugen. "Tomahawks" wurden unter anderem im Ersten Golfkrieg 1991, im Irakkrieg 2003 und während des internationalen Militäreinsatzes in Libyen 2011 eingesetzt.
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