Kritik von Russland US-Luftwaffe schießt erstmals syrischen Kampfjet ab

Bei den Kämpfen um die IS-Hochburg Rakka hat eine Super Hornet der USA einen Kampfjet der syrischen Armee abgeschossen. Russlands Außenminister Lawrow kritisierte die Aktion.
US-Kampfjet F/A-18E Super Hornet (Archivbild)

US-Kampfjet F/A-18E Super Hornet (Archivbild)

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HANDOUT/ REUTERS

Das US-Militär hat in Nordsyrien einen Kampfjet der syrischen Streitkräfte abgeschossen. Das Flugzeug habe zuvor Bomben in der Nähe verbündeter Truppen der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) abgeworfen, teilte das US-Verteidigungsministerium am Sonntag mit. Daraufhin sei die Maschine umgehend von einer F/A-18E "Super Hornet" abgeschossen worden.

"Das Bündnis strebt keine Kämpfe gegen das syrische Regime oder mit ihm verbündete russische und regimetreue Kräfte an", heißt es in der Mitteilung. Es werde aber auch nicht zögern, wenn Kräfte der Koalition oder ihrer Verbündeten bedroht würden. Das aus kurdischen und arabischen Einheiten bestehende und von den USA unterstützte SDF-Bündnis bekämpft in der Region die Extremisten der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS). Der Vorfall ereignete sich südlich von Tabka, nahe der IS-Hochburg Rakka. Laut Pentagon ist es das erste Mal gewesen, dass die USA einen syrischen Jet abgeschossen hätten.

Zuvor hatte bereits die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana über den Abschuss des Kampfjets vom Typ Suchoi Su-22 berichtet. Der Pilot der Maschine werde seit dieser "schamlosen Aggression" vermisst, hieß es. Laut Sana habe der Jet einen Kampfeinsatz gegen IS-Stellungen geflogen.

Russland kritisierte den Abschuss. Die USA sollten von einseitigen Aktionen absehen und die territoriale Unversehrtheit Syriens respektieren, wurde Außenminister Sergej Lawrow zitiert.

Die Koalition erklärte ihrerseits, zwei Stunden vor dem Abschuss hätten bereits regierungstreue Truppen SDF-Kämpfer südlich von Tabka in der Ortschaft Dscha'Din angegriffen. Die SDF-Kämpfer seien zum Rückzug aus der Ortschaft gezwungen worden, einige seien verletzt worden. Daraufhin habe die Koalition eingegriffen.

Vor zehn Tagen hatten die USA im Süden Syrien bereits eine bewaffnete Drohne abgeschossen, die den syrischen Regierungskräften zugeordnet worden war. Diese soll zuvor Soldaten der Koalition angegriffen haben.

max/dpa/AFP
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