Nach geheimer Rettungsaktion Syrische Weißhelme in Deutschland gelandet

Im Juli wurden sie in einer dramatischen Rettungsaktion mithilfe der israelischen Armee aus Syrien gerettet. Nun sind nach SPIEGEL-Informationen drei syrische Weißhelme mit ihren Familien in Deutschland angekommen.
Helfer der Weißhelme in Syrien in Aktion (Archivbild vom April 2017)

Helfer der Weißhelme in Syrien in Aktion (Archivbild vom April 2017)

Foto: DPA/ Syria Civil Defence/ ZUMA

Drei Mitglieder der syrischen Rettungsorganisation Weißhelme sind mit ihren Familien in Deutschland eingetroffen. Nach SPIEGEL-Informationen landeten sie am frühen Donnerstagnachmittag aus der jordanischen Hauptstadt Amman kommend auf dem Flughafen in Frankfurt am Main.

Direkt am Flugzeug wurden die drei Männer und 14 Frauen und Kinder von Mitarbeitern des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) empfangen. Zunächst sollen sie in einer Aufnahmestelle für Flüchtlinge untergebracht werden, später sollen sie in Baden-Württemberg, Hamburg und Schleswig-Holstein aufgenommen werden.

Alternativer Friedensnobelpreis im Jahr 2016

Der syrische Zivilschutz, wie die Weißhelme offiziell heißen, ist durch seinen Einsatz im Kriegsgebiet Syrien berühmt geworden. Sie retteten und bargen Tausende Menschen aus Gebäuden, die durch die Kampfhandlungen zerstört worden waren. Sie wurden besonders durch ihren Einsatz in der heftig umkämpften Aleppo bekannt.

Die Organisation wird von westlichen Regierungen und privaten Spendern finanziert, auch das Auswärtige Amt (AA) unterstützt die Weißhelme. 2016 erhielten die Weißhelme den alternativen Friedensnobelpreis.

Im Sommer wurden etliche Weißhelme und ihre Familien in einer dramatischen Rettungsaktion mit Hilfe der israelischen Armee über die Golanhöhen nach Israel und von dort nach Jordanien gebracht. Die Betroffenen waren in Syrien durch den Vormarsch der Armee des syrischen Machthabers Baschar al-Assad in Lebensgefahr geraten.

Allerdings konnten nur sehr viel weniger Menschen gerettet werden, als ursprünglich geplant. Insgesamt kamen 422 Personen - Mitglieder der Weißhelme inklusive Familien - über die Grenze. Geplant war die Rettung von mehr als 800 Menschen. Die in Syrien verbliebenen hatten es nicht rechtzeitig zum Treffpunkt geschafft.

Anmerkung: Die Behörden haben die Zahl der Mitreisenden korrigiert. Es handelt sich nicht um 13, sondern um 14 Frauen und Kinder.

csc/fis/reu/mgb
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