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Afghanistan Taliban nehmen Nato-Hund gefangen

Ein Hund ist die jüngste Kriegstrophäe in Afghanistan. Die Taliban haben den Vierbeiner offenbar vor mehreren Wochen bei einem Gefecht mit Nato-Soldaten erbeutet. Die Islamisten teilen mit: "Das Tier befindet sich in guter Verfassung."

Kabul - Der Kriegsgefangene hat braune Augen, braunes Fell und trägt schwarzes Gurtzeug. Er soll auf den Namen Colonel hören. Colonel ist ein Hund.

Die Taliban in Afghanistan haben den Vierbeiner in einem Video als neueste Kriegstrophäe vorgeführt. Nach Angaben ihres Sprechers Zabiullah Mudschahid haben die militanten Islamisten den Hund im vergangenen Monat während eines Gefechts in der Provinz Laghman östlich von Kabul erbeutet. Die Nato-geführte Isaf-Schutztruppe bestätigte am Freitag, dass sie bereits seit Dezember einen Hund vermisse, nannte aber keine weiteren Details. Laut BBC-Informationen soll Colonel ein britischer Militärhund sein.

Woher kennen die Taliban den Namen des Hundes?

"Der Hund befindet sich in guter Verfassung. Er wurde nicht verletzt und wird nicht misshandelt", teilte der Taliban-Sprecher weiter mit. Colonel soll eine Videokamera, ein GPS-Gerät und eine kleine Taschenlampe bei sich geführt haben. Woher die Taliban den Namen des Hundes kennen, ist unklar.

Die Isaf-Truppen in Afghanistan setzen Hunde zu verschiedenen Zwecken ein - meistens Deutsche Schäferhunde, Labradore oder Spaniels. Manche Vierbeiner sollen Sprengsätze erschnüffeln, andere sind trainiert, Verdächtige zu überwältigen. Die Praxis der Nato, Hunde auch bei Hausdurchsuchungen einzusetzen, ist hochumstritten. Den meisten Muslimen gelten die Tiere als unrein.

syd/AP
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