Blumen am Flughafen Domodedowo: An die Opfer erinnern
Foto: Sergei Chirikov/ dpaMoskau - Zum Gedenken an die Opfer des Selbstmordanschlags am Moskauer Flughafen Domodedowo wurde ein "Tag der Trauer" ausgerufen. Fahnen wurden an offiziellen Gebäuden auf Halbmast gesetzt. Fernsehstationen und Radiosender verzichteten auf Unterhaltungssendungen und spielten Trauermusik. Die orthodoxe Kirche, Moscheen und Synagogen organisierten Gottesdienste. Die Behörden sagten Festveranstaltungen ab, darunter eine Miss-Wahl, wie Medien berichteten.
Am Montag hatte sich ein Attentäter im Ankunftsbereich des größten russischen Airports in die Luft gesprengt. Mindestens 35 Menschen wurden getötet. Zahlreiche Menschen legten am Mittwoch Blumen am Unglücksort nieder und zündeten Kerzen an. 117 Menschen lagen noch in Krankenhäusern, darunter eine Deutsche. 21 Verletzte seien noch immer in einem kritischen Zustand, hieß es.
Die russische Fluglinie Aeroflot kündigte an, die Angehörigen der Todesopfer kostenlos nach Domodedowo und zurück zu fliegen, damit sie dort ihrer Verwandten gedenken könnten.
Ein deutscher Manager des Flughafens wies indes die scharfe Kritik von Kremlchef Dmitrij Medwedew an den laxen Sicherheitskontrollen auf dem Airport zurück. "Was uns passiert ist, kann auf jedem Großflughafen passieren", sagte der Direktor für Internationale Angelegenheiten und Geschäftsentwicklung des Flughafens, Daniel Burkard, der in Hannover erscheinenden "Neuen Presse". Medwedew hatte die Vorkehrungen in Domodedowo hingegen als "Anarchie" gegeißelt und gefordert, die Verantwortlichen zu bestrafen.
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Polizeiabsperrungen vor dem Flughafen Domodedowo: Nach offiziellen Angaben wurden 35 Menschen bei dem Terroranschlag getötet, 126 verletzt.
Russlands Präsident Dmitrij Medwedew kündigte eine Jagd auf die Drahtzieher des Anschlags auf den Moskauer Flughafen an: "Die Organisatoren werden zur Strecke gebracht und bestraft."
Alarm am Moskauer Flughafen Domodedowo: Feuerwehrleute sind im Einsatz.
Fernsehbilder zeigen den Qualm am Anschlagsort. Im Internet kursiert ein Video, das offenbar kurz nach dem Attentat in der Flughafenhalle aufgenommen wurde. Man sieht darauf starken Qualm und Menschen, die am Boden liegen. An einer Stelle brennt offenbar ein Feuer. Helfer laufen mit Taschenlampen umher.
Zahlreiche Rettungswagen warten vor dem Gebäude darauf, die Verletzten in Krankenhäuser zu bringen.
Die ersten Verletzten wurden in Kliniken transportiert.
Mindestens vier Kliniken in der Umgebung des Flughafens nahmen Verletzte zur weiteren Behandlung auf.
Die Detonation habe sich im Ankunftsbereich nahe eines Cafés ereignet, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax.
"Alle Patrouillen halten nach verdächtigen Personen und Gegenständen an öffentlichen Orten Ausschau", sagte ein Mitarbeiter der Sicherheitsbehörden.
Mitarbeiter des Innenministeriums und des Geheimdienstes FSB wurden an die drei Moskauer Flughäfen geschickt, wie RIA Nowosti meldete.
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