Terror in Istanbul: Selbstmordanschlag galt der türkischen Polizei
Foto: MURAD SEZER/ REUTERSIstanbul - Bei den Verletzten handelte es sich um mindestens zehn Polizisten, wie der Istanbuler Gouverneur Hüseyin Avni Mutlu mitteilte. Zwei der Verletzten seien in ernstem Zustand. Die Explosion ereignete sich am Sonntag auf dem Taksim-Platz in der Nähe eines Postens der Bereitschaftspolizei, wie der Istanbuler Polizeichef Hüseyin Capkin erklärte. Der Anschlag habe sich gezielt gegen die türkische Polizei gerichtet, insgesamt wurden dabei mindestens 32 Menschen verletzt, zuvor war die Rede von 22 Opfern.
Der Selbstmordattentäter habe versucht, in einen geparkten Polizeiwagen hineinzukommen, sagte Capkin. Als dies nicht gelungen sei, habe er seine Bombe gezündet. In der Nähe seien weitere Sprengsätze gefunden worden, die von Spezialisten entschärft würden.
Der Fernsehsender NTV berichtete, am Ort der Explosion liege eine Leiche, die mit Zeitungen abgedeckt worden sei. Ein Augenzeuge sagte dem Sender CNN-Turk, die Polizei habe das Gebiet abgeriegelt. Krankenwagen fuhren zum Ort der Explosion, Ärzte kümmerten sich um die Verletzten.
"Es war eine schreckliche, sehr laute Explosion", sagte ein Augenzeuge, der zum Zeitpunkt des Anschlags auf dem Taksim-Platz war, Mehmet Toz. "Alle rannten umher, Menschen stürzten auf den Boden. Es herrschte Panik, wir wussten nicht, was los war." Ein Kellner eines Cafés auf dem Platz, Muammer Ulutas, berichtete, Polizisten hätten nach der Explosion noch auf den Attentäter geschossen.
Der Taksim-Platz - auch ein beliebtes Touristenziel
Die türkische Polizei ist auf dem Platz, der auf der europäischen Seite Istanbuls liegt, praktisch rund um die Uhr stationiert. Dazu ist ein Teil des Geländes mit Gitterzäunen abgetrennt. Der Taksim-Platz ist auch bei Touristen ein beliebtes Ziel, wird aber auch immer wieder für politische Demonstrationen genutzt.
Die Hintergründe des Selbstmordanschlags waren zunächst nicht klar. Türkische Medien berichteten, es könnte sich um ein Attentat der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK handeln, deren einseitig erklärte und mehrfach verlängerte Waffenruhe auslaufen sollte.
Kurdische Rebellen haben in der Vergangenheit in der Türkei Selbstmordanschläge verübt. Ein von den Rebellen einseitig ausgerufener Waffenstillstand ging am Sonntag zu Ende. 1999 und 2001 gab es auch schon Selbstmordanschläge auf Polizisten am Taksim-Platz, wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. 1999 wurden 13 Menschen verletzt, 2001 wurden zwei Polizisten getötet und zehn Menschen verwundet.
SPIEGEL+-Zugang wird gerade auf einem anderen Gerät genutzt
SPIEGEL+ kann nur auf einem Gerät zur selben Zeit genutzt werden.
Klicken Sie auf den Button, spielen wir den Hinweis auf dem anderen Gerät aus und Sie können SPIEGEL+ weiter nutzen.
Der Taksim-Platz mitten in der Stadt: Die türkische Polizei ist auf dem Platz, der auf der europäischen Seite Istanbuls liegt, praktisch rund um die Uhr stationiert. Dazu ist ein Teil des Geländes mit Gitterzäunen abgetrennt.
Ein Kellner eines Cafés auf dem Platz berichtete, Polizisten hätten nach der Explosion noch auf den Attentäter geschossen.
Der Fernsehsender NTV berichtete, am Ort der Explosion liege eine Leiche, die mit Zeitungen abgedeckt worden sei. Ein Augenzeuge sagte dem Sender CNN-Turk, die Polizei habe das Gebiet abgeriegelt.
Der Taksim-Platz ist auch bei Touristen ein beliebtes Ziel, wird aber auch immer wieder für politische Demonstrationen genutzt.
Spurensicherung: Forensiker haben bei der Untersuchung der Leiche des Selbstmordattentäters einen zweiten Sprengsatz entdeckt.
Hilfe für die Verletzten: Krankenwagen fuhren zum Ort der Explosion, Ärzte kümmerten sich um die Verletzten. Bei ihnen handelte es sich um zehn Polizisten und zwölf Passanten. Zwei seien in ernstem Zustand.
Polizisten sichern den Ort des Attentats: In der Türkei hatten zuletzt kurdische Separatisten vermehrt Anschläge verübt. Aber auch Linksextremisten und Islamisten haben in dem Land in der Vergangenheit Bomben gelegt.
"Es war eine schreckliche, sehr laute Explosion", sagte ein Augenzeuge, der zum Zeitpunkt des Anschlags auf dem Taksim-Platz war, Mehmet Toz. "Alle rannten umher, Menschen stürzten auf den Boden. Es herrschte Panik, wir wussten nicht, was los war."
Ein Beamter sucht Trost bei einem Kollegen. Der Anschlag habe sich gezielt gegen die türkische Polizei gerichtet, sagte der Polizeichef.
Die Hintergründe des Selbstmordanschlags waren zunächst nicht klar. Türkische Medien berichteten, es könnte sich um ein Attentat der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK handeln, deren einseitig erklärte und mehrfach verlängerte Waffenruhe auslaufen sollte.