Insassen eines Gefängnisses in Bangkok
Foto: Jorge Silva/ REUTERSEr soll ein Bild des verstorbenen thailändischen Königs Bhumibol verbrannt haben - dafür wird ein 14-Jähriger in einem berüchtigten Armeegefängnis in Bangkok festgehalten. Das berichtet die Menschenrechtsgruppe Human Rights Watch. Der Junge soll demnach keinen Kontakt zur Außenwelt haben.
Bei dem in der vergangenen Woche festgenommenen 14-Jährigen handelt es sich laut Human Rights Watch um Abhisit Chailee aus der nordöstlichen Provinz Khon Kaen. Mit ihm seien wegen der angeblichen Bildverbrennung zwei 19-Jährige und ein 20-Jähriger inhaftiert worden. Die Behörden lehnten bislang jeglichen Kommentar zu den Fällen ab.
In Thailand stehen auf Majestätsbeleidigung hohe Strafen, bis zu 15 Jahre Haft pro Delikt kann ein Gericht dafür verhängen. Seit der Machtübernahme der pro-monarchistischen Junta 2014 registrieren Menschenrechtler eine steigende Zahl der Fälle angeblicher Majestätsbeleidigung, seit dem Amtsantritt des neuen Königs Vajiralongkorn hat sich die Strafverfolgung weiter intensiviert.
Bereits das Weiterverbreiten kritischer Kommentare über soziale Netzwerke wie Facebook kann zur Inhaftierung führen. Human Rights Watch und andere Menschenrechtler zeigen sich alarmiert über die Entwicklung in Thailand. Erst vor wenigen Wochen war ein bekannter Anwalt wegen Verdachts der Majestätsbeleidigung verhaftet worden. Ihm droht eine Haftstrafe von 150 Jahren.
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Demonstrative Trauer: Auf den Rasen vor den Königspalast in Bangkok hält eine junge Frau das Bildnis des verstorbenen Königs Bhumibol in die Höhe. Das Land hat sich seit seinem Tod verändert - und ist nun noch fester im Würgegriff von Monarchie und Junta.
Eine Frau betet am Palasttor. Der Schock über den Tod des geliebten Monarchen sitzt tief und hat viele Thais verunsichert.
König Bhumibol Adulyadej (hier ein Archivbild von 2012) starb im Oktober vergangenen Jahres. 2014 hatte sich schon die Junta in Thailand an die Macht geputscht - wohl auch um den Übergang zu seinem Thronfolger sichern zu können.
Sein Sohn, König Maha Vajiralongkorn, ist im Volk aber weit weniger beliebt und gilt als Playboy. Um seine Herrschaft zu sichern, setzt die Militärregierung das Volk mit harten Strafen etwa für vermeintliche Majestätsbeleidigung unter Druck.
Chef der Junta ist Prayuth Chan-O-Cha. Seine Regierung verspricht seit 2014 Neuwahlen - einen Termin gibt es aber nicht. Dafür bewilligte die Junta die Wünsche des neuen Königs für eine Verfassungsänderung in geheimen Sitzungen.
Von demokratischen Grundsätzen, an die dieses Denkmal im Zentrum Bangkoks erinnern soll, ist im Land nicht mehr viel zu spüren. Das Monument wurde 1938 anlässlich des Übergangs von einer absoluten zu einer konstitutionellen Monarchie erbaut.
Mehr als ein Jahr lang, noch bis zum 26 Oktober, trauert das ganze Land offiziell um König Bhumibol. Dann wird er eingeäschert. So lange bleibt die Stadt auch noch mit Bhumibol-Fotos zugepflastert.
Viele trauernde Thais verbringen ganze Tage an der Palastmauer, um ihren geliebten König auch im Tod nahe sein zu können.
Zwischen Bangkok und Phuket sind die Tattoo-Shops jetzt sehr beschäftigt. Das Antlitz von König Bhumipol ist derzeit das beliebteste Motiv.