Tod von Terrorgefangenen US-Justiz ermittelt gegen CIA-Agenten

US-Justizminister Holder (Archiv): Ermittlungen in zwei von 101 Fällen
Foto: SAUL LOEB/ AFPWashington - Die umstrittenen Verhörmethoden aus der Bush-Ära finden zumindest teilweise ein spätes Nachspiel: Das US-Justizministerium untersucht die Rolle des Geheimdienstes CIA beim Tod zweier Terrorgefangener vor acht beziehungsweise neun Jahren. Die Entscheidung sei nach einer zweijährigen Prüfung von 101 Fällen getroffen worden, in denen Verdächtige von der CIA verhört worden seien, sagte Justizminister Eric Holder am Donnerstag.
Die nun eingeleiteten Ermittlungen haben laut Holder das Ziel, festzustellen, ob CIA-Agenten Richtlinien verletzt hätten. Der federführende Staatsanwalt John Durham hatte die Untersuchungen empfohlen. Durham hatte vor zwei Jahren begonnen, als Sonderermittler die harten Verhörmethoden der CIA im Anti-Terror-Kampf unter dem früheren Präsidenten George W. Bush zu begutachten. Darunter ist auch das als Waterboarding bekannte simulierte Ertränken von Gefangenen.
Holder gab in seiner Mitteilung keine Details darüber bekannt, um welche Fälle es sich handelt. Gewährsleuten zufolge geht es bei den Betroffenen um Gul Rahman und Manadel al-Dschamadi. Rahman starb am 20. November 2002, nachdem er an eine kalte Betonwand in einem Geheimgefängnis der CIA in der afghanischen Hauptstadt Kabul gekettet worden war.
Dschamadi erlangte wenige Jahre nach seinem Tod traurige Berühmtheit: Er kam 2003 im berüchtigten Gefängnis Abu Ghuraib im Irak ums Leben, einer Autopsie der Streitkräfte zufolge beging er Selbstmord. Die Bilder lachender US-Soldaten, die neben Dschamadis Leiche posierten, gingen nach ihrer Veröffentlichung im Jahr 2005 um die Welt. Ein Beamter war nach der Tat vor Gericht gestellt, letztlich aber freigesprochen worden.