Der Fall sorgte weltweit für Empörung. Vor Jahren verurteilte Iran die angebliche Ehebrecherin Sakine Mohammadi Aschtiani, sie sollte gesteinigt werden. Nun wird der Richterspruch offenbar umgewandelt: Der Frau droht der Tod durch den Strang.
Aschtiani (Bild vom 10.12.2010): Weltweit protestierten Menschen gegen ihre Hinrichtung
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Teheran - Der Fall gilt als besonders krasses Beispiel für das Justizsystem Irans. Die angebliche Ehebrecherin Sakine Mohammadi Aschtiani sollte gesteinigt werden, das Urteil sorgte weltweit für Schlagzeilen. Im Januar setzten die Behörden die Todesstrafe gegen die Frau zunächst aus. Doch nun droht Aschtiani wohl der Tod durch den Strang, teilten die Justizbehörden am Sonntag mit. Ein endgültiges Urteil gibt es aber noch nicht.
Iran hatte die Frau ursprünglich wegen Ehebruchs zum Tod durch Steinigung verurteilt. Sie sitzt seit 2006 in Haft. Nach Protesten von Menschenrechtsaktivisten aus aller Welt legte Iran dieses Urteil zunächst auf Eis. Nun gebe es von der Justiz aber erneut Bestrebungen, die Frau hinzurichten, weil sie ihrem Liebhaber geholfen haben soll, ihren Mann zu ermorden, berichtet die Nachrichtenagentur Fars.
Der Chef der iranischen Justiz, Ajatollah Sadek Amoli-Laridschani, sei dabei, diese Entscheidung demnächst zu treffen, hieß es seitens der Justizbehörden der Provinz Ost-Aserbeidschan. Beobachter hoffen darauf, dass er aufgrund der großen internationalen Aufmerksamkeit gegen eine Todesstrafe entscheiden wird.
In Iran wird seit 1979 die Scharia, das islamische Recht, angewendet. Es sieht unter anderem für Ehebruch, Mord und Raub die Todesstrafe vor.