Top-Terrorist Al-Qaida bestätigt al-Awlakis Tod

Der jemenitische Zweig der al-Qaida hat den Tod des militanten Predigers al-Awlaki bestätigt. Zunächst hatte es im Jemen noch Zweifel an den US-Angaben gegeben, wonach der Top-Terrorist Ende September getötet worden ist. Die Extremisten kündigten nun Rache an.
Al-Awlaki: Al-Qaida bestätigt den Tod des Hasspredigers

Al-Awlaki: Al-Qaida bestätigt den Tod des Hasspredigers

Kairo - Nun gibt es wohl keine Zweifel mehr am Tod von Anwar al-Awlaki. Der al-Qaida-Ableger im Jemen hat bestätigt, dass der US-stämmige Top-Terrorist Ende September bei einem amerikanischen Drohnenangriff ums Leben gekommen ist. "Sein Martyrium war das Ergebnis eines Bombenangriffes durch ein amerikanisches Fluggerät", hieß es in einer Mitteilung der al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel, die am Montag in islamistischen Internet-Foren auftauchte und vom US-Forschungsinstitut Site zitiert wurde. Die Islamisten kündigten Rache für den Tod al-Awlakis an.

Al-Awlaki war am 30. September bei dem Drohnenangriff auf seinen Fahrzeugkonvoi im Jemen ums Leben gekommen. Die jemenitischen Behörden hatten allerdings in der Vorwoche den von den USA verkündeten Tod bezweifelt.

Der al-Qaida-Mitteilung zufolge starben zusammen mit ihm noch drei weitere Mitkämpfer des Terrornetzes. Al-Awlaki hatte in seinen Hasspredigten mehrfach zur Tötung von Amerikanern aufgerufen. Er soll auch in Kontakt mit dem Amokläufer von Fort Hood gestanden haben, der 2009 auf einem Militärstützpunkt in Texas 13 Menschen getötet hatte. Auch mit Umar Farouk Abdulmutallab, der 2009 über Detroit versucht hatte, einen Sprengsatz an Bord eines Passagierflugzeugs zu zünden, soll er in Verbindung gewesen sein.

Präsident Barack Obama hatte am Tag nach der Operation von einem weiteren Meilenstein im Kampf gegen den Terrorismus gesprochen. Die Tötung al-Awlakis sei ein weiterer Beweis, dass es für al-Qaida und ihre Verbündeten keinen sicheren Hafen gebe. Al-Awlaki ist wohl der erste Amerikaner, der im Kampf gegen den Terror gezielt getötet wurde. Sowohl demokratische als auch republikanische Politiker hießen den drakonischen Präzedenzfall gut. Dennoch wagte sich die Obama-Administration damit auf heikles juristisches Neuland.

Die USA führten den Jemeniten auf einer Liste, nach der er "tot oder lebendig" gefasst werden sollte. Nach dem Tod von Qaida-Anführer Osama Bin Laden war spekuliert worden, dass er einer der möglichen "Erben" des Terroristenchefs sein könnte. Die Qaida im Jemen soll über etwa 300 Mitglieder verfügen. Ihr wird unter anderem vorgeworfen, Muslime in den USA zu Anschlägen angestiftet zu haben. Die USA halten die Gruppe im Jemen für die weltweit aktivste Terrorzelle der Qaida.

ler/dpa/AFP/Reuters
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