Angeblicher Routinetermin Spekulationen über Trumps Krankenhausbesuch

"Rasche Untersuchungen und Labortests" sind Teil des jährlichen Check-ups: So beschreibt das Weiße Haus den Klinikbesuch von Donald Trump am Wochenende. Doch US-Medien melden Zweifel an.
Donald Trump (am 15. November): Am freien Tag mit der Kolonne ins Hospital

Donald Trump (am 15. November): Am freien Tag mit der Kolonne ins Hospital

Foto: Tom Brenner/ REUTERS

Das Weiße Haus wiegelt ab. "Alles reine Routine", sagte Pressesprecherin Stephanie Grisham über den Besuch von Donald Trump im Walter-Reed-Krankenhaus in Bethesda im US-Bundestaat Maryland am Samstag. Man habe einen Teil des jährlichen Gesundheitschecks vorgezogen, so Grisham. Schließlich habe der Präsident einen freien Tag in Washington zur Verfügung gehabt.

Allerdings melden mehrere US-Medien Zweifel an dieser harmlosen Erklärung an. So berichtet CNN  unter Berufung auf eine namentlich nicht genannte Quelle, dass auch das Personal im Krankenhaus nicht auf den hohen Besuch eingestellt gewesen sei. Normalerweise sei dies bei Terminen des Präsidenten üblich, schließlich bringe dieser mit seinem Tross die Abläufe des Hauses erheblich durcheinander.

Zudem fand sich der Termin im Krankenhaus nicht im einsehbaren Tagesprogramm des Präsidenten. Das sei bei früheren Untersuchungen anders gewesen, so CNN. Auch seien Reporter angewiesen gewesen, nicht im Vorfeld über die Fahrt ins Krankenhaus zu berichten.

Beim letzten Test schnitt der Präsident gut ab

Sprecherin Grisham sagte dazu: "Wir werden uns jetzt hier nicht mit Termin- und Sicherheitsfragen befassen. Aber dem Präsidenten geht es gut, und das war eine Routineuntersuchung als Teil des jährlichen Check-ups." Warum der Präsident nicht die komplette Untersuchung absolvierte, wollte Grisham allerdings nicht beantworten.

Die letzte jährliche Untersuchung fand im Februar dieses Jahres statt, Trump hätte also eigentlich noch einige Monate Zeit gehabt. Zudem stehen ihm auch im Weißen Haus medizinische Einrichtungen zur Verfügung. Unklar ist daher, warum der Aufwand betrieben wurde, Trump mitsamt Begleitkolonne ins Krankenhaus zu bringen. Laut seiner Sprecherin habe der 73-Jährige dort "rasche Untersuchungen und Labortests" absolviert.

Bei seinem letzten Routinetermin war Trump laut dem Weißen Haus ein "sehr guter allgemeiner Gesundheitszustand" bescheinigt worden. Allerdings leide er an Übergewicht und einer Herzerkrankung, die jedoch medizinisch kontrollierbar und für Männer in seinem Alter durchaus üblich sei.

jok
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