Kurden-Konflikt Acht Tote bei Kämpfen und Anschlägen in der Türkei

Polizeieinsatz in Diyarbakir: Tote bei Anschlägen und Gefechten
Foto: Str/ dpaIm Konflikt zwischen kurdischen Aufständischen und Sicherheitskräften sind am Sonntag in der Türkei acht Menschen ums Leben gekommen. Zwei Polizisten starben nach Angaben von Sicherheitskräften, als eine Autobombe in der Nähe ihres Postens in der Provinz Sirnak detonierte. Ein Polizist wurde bei einem Angriff von Kämpfern der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK in Silvan getötet.
Als Reaktion auf den Anschlag hätten türkische Sicherheitskräfte eine Bergregion angegriffen, in die sich PKK-Kämpfer zurückgezogen hätten, hieß es von türkischer Seite. Dabei seien fünf Aufständische getötet worden. Im Zentrum der größten Stadt der Region, Diyarbakir, wurde daraufhin eine Ausgangssperre verhängt.
Die Bundesregierung warnte die Türkei vor Überreaktionen. "Bei allem Verständnis für eine angemessene Reaktion auf terroristische Angriffe hoffe ich doch, dass die Regierung in Ankara sich darum bemüht, die Lage zu beruhigen und auf Überreaktionen verzichtet", sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier den Zeitungen der Funke-Gruppe.
Der Konflikt in der Türkei hatte sich Ende Juli verschärft. Die türkische Regierung und die von ihr als Terrororganisation eingestufte PKK werfen sich gegenseitig vor, die bis dahin geltende Waffenruhe gebrochen zu haben. In den vergangenen Wochen verübte die PKK in der Türkei zahlreiche Anschläge. Die Armee reagierte mit Bombardierungen von mutmaßlichen PKK-Stellungen im Nordirak und schickte Spezialkräfte über die Grenze.

Cizre: Kampf zwischen Kurden und türkischem Staat
Die Ausgangssperre in der umkämpften Kurdenstadt Cizre im Südosten des Landes hatten die Behörden am Samstag aufgehoben - allerdings gibt es weiterhin Kontrollposten an den Zufahrtsstraßen nach Cizre. In der 120.000-Einwohner-Stadt, einer PKK-Hochburg, lieferten sich türkische Soldaten und Polizisten mit kurdischen Rebellen in den vergangenen Tagen heftige Gefechte.