Krieg gegen PKK
Türkische Armee meldet sieben Tote bei Gefecht mit Kurden
Bei einem Schusswechsel im Südosten der Türkei sind offenbar mehrere Menschen getötet worden: Laut türkischem Militär starben dabei nicht nur sechs kurdische Rebellen, sondern auch ein Soldat.
Ausgangssperre in Diyarbakir: Anwohnern fehlt es an Wasser und Strom
Foto: ILYAS AKENGIN/ AFP
Schusswechsel in der südosttürkischen Stadt Cizre nahe der Grenze zu Syrien: Die türkische Armee hat nach eigenen Angaben bei einem Zusammenstoß mit kurdischen Rebellen sechs Aufständische getötet. Sie seien "neutralisiert" worden, zitiert die "Hürriyet Daily News" das Militär. Laut Bericht der Armee starb nach dem Gefecht am Donnerstagabend auch ein Soldat. Er erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen. Zwei weitere Soldaten seien verletzt worden.
Seit zehn Tagen gilt in Cizre ein Ausgangsverbot. Anwohner sind gezwungen, in ihren Häusern zu bleiben. Dort fehlt es ihnen laut "Hürriyet Daily News" mittlerweile an Wasser, Strom und Nahrung.
Sicherheitskreisen zufolge waren zuvor bereits in der Stadt Diyarbakir drei kurdische Kämpfer von der Polizei getötet worden. In der Unruheregion liefern sich derzeit Sicherheitskräfte Kämpfe mit der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK). Bei den jüngsten Gefechten starben nach Angaben der prokurdischen Partei HDP mindestens 38 Zivilisten. Staatlichen Medien zufolge wurden 168 PKK-Kämpfer getötet.
Die Bevölkerung der Osttürkei leidet extrem unter den Kämpfen zwischen Militär und Kurden. Zehntausende Menschen sind im Südosten des Landes offenbar bereits auf der Flucht.
Die Kurdische Arbeiterpartei gilt nicht nur in der Türkei, sondern auch der Europäischen Union und den USA als terroristische Organisation. Vor zwei Jahren einigte sie sich mit der türkischen Regierung auf einen Waffenstillstand. Damit war jedoch Schluss, als die HDP bei der Wahl im Juni ins Parlament einzog und die AK-Partei von Präsident Recep Tayyip Erdogan die absolute Mehrheit verlor. Seitdem geht die Armee wieder gewaltsam gegen die PKK vor. Diese erklärte daraufhin, sich auch nicht mehr an den Waffenstillstand zu halten.