Yusuf Yerkel Erdogan-Berater nach Tritt krankgeschrieben

Das Bild ging um die Welt: Yusuf Yerkel, Berater von Regierungschef Erdogan, griff in Soma nach dem Bergwerksunglück einen Demonstranten an. Kurz darauf ließ er sich krankschreiben - wegen Schmerzen in dem Bein, mit dem er den Mann getreten hatte.
Erdogan-Vertrauter Yerkel: Bluterguss am rechten Knie

Erdogan-Vertrauter Yerkel: Bluterguss am rechten Knie

Foto: DPA/ Depo Photos

Ankara - Die körperliche Auseinandersetzung mit einem Demonstranten hat für Yusuf Yerkel gesundheitliche Folgen: Der Berater des türkischen Regierungschefs Recep Tayyip Erdogan ist eine Woche krankgeschrieben, weil er sich am rechten Bein verletzt hat - jenem Bein, mit dem er am vergangenen Mittwoch im Unglücksort Soma mehrfach auf einen Demonstranten eingetreten hatte.

Die oppositionsnahe Zeitung "Radikal" berichtet unter Berufung auf Krankenhausdokumente, dass sich Yerkel noch am selben Abend mit Schmerzen im rechten Knie im Atatürk-Hospital in Ankara gemeldet habe. Der Erdogan-Vertraute soll ausgesagt haben, dass er sich bei einem Sturz verletzt habe.

"Es gibt ein zehn mal zehn Zentimeter großes Ödem und Blutergüsse am rechten Knie, an der linken Schulter und an der Brust. Die Bewegungsfähigkeit von Bein und Arm sind eingeschränkt und es gibt Schwierigkeiten beim Laufen", zitiert "Radikal" aus dem Bericht des Mediziners Servan Gökhan.

Trotz der Krankschreibung war Yerkel nach dem Vorfall in Soma noch an der Seite von Ministerpräsident Erdogan zu sehen gewesen. Er hatte angegeben, dass er bei dem Besuch in dem Ort des Minenunglücks "provoziert, beleidigt und attackiert" worden sei. Yerkel sagte, es tue ihm leid, dass er nicht die Ruhe bewahrt habe.

Laut Augenzeugenberichten soll der Regierungsberater drei- oder viermal auf den am Boden liegenden Mann eingetreten haben.

syd
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