Unglück vor türkischer Küste Flüchtlingsboot kentert - sieben Kinder ertrunken

Vor dem türkischen Touristenort Kusadasi ist ein Schlauchboot mit Flüchtlingen gesunken. Neun Menschen kamen dabei ums Leben, die meisten von ihnen waren Kinder.
Flüchtlingsboot in der Ägäis (Symbolbild)

Flüchtlingsboot in der Ägäis (Symbolbild)

Foto: ARIS MESSINIS/ AFP

Ein Schlauchboot mit 13 Flüchtlingen ist vor der türkischen Ägäisküste verunglückt. Das Boot sank am frühen Morgen vor dem Touristenort Kusadasi (Provinz Aydin), wie die Küstenwache mitteilte. Sieben Kinder und zwei Frauen starben. Ein weiteres Kind und drei Männer konnten gerettet werden.

Auf einem von der Küstenwache veröffentlichten Video sind ein Hubschrauber und ein Rettungsboot zu sehen; ein Mensch wird aus dem Wasser gezogen. Auch Taucher waren im Einsatz. Zwölf der Flüchtlinge kamen aus dem Irak und einer aus Syrien, teilte die Küstenwache mit. Warum das Boot kenterte, war zunächst unklar.

Immer wieder kommt es zu tödlichen Unglücken, wenn Flüchtlinge auf Schlauchbooten versuchen, die griechischen Ägäis-Inseln zu erreichen, die oft nur wenige Kilometer vor der türkischen Küste liegen. Seit dem Abschluss des EU-Flüchtlingsdeals mit der Türkei im März 2016 und der Schließung der Balkanroute ist die Zahl der Flüchtlinge in der Ägäis stark zurückgegangen.

Rettungsschiff in Spanien eingetroffen

Da Italien auch die zentrale Mittelmeerroute geschlossen hat, ist Spanien nun das neue Hauptziel vieler Flüchtlinge . Nach tagelanger Irrfahrt auf dem Meer ist am Donnerstag ein Rettungsschiff mit 87 Flüchtlingen an Bord dort eingetroffen. Das Schiff der spanischen Hilfsorganisation Proactiva Open Arms lief kurz nach neun Uhr in den Hafen von Algeciras in der Region Andalusien im Süden des Landes ein, wie die Organisation auf Twitter mitteilte.

Die Flüchtlinge, darunter zwölf Minderjährige aus dem Sudan und Gambia, waren nach ihrer Rettung vor der Küste von Libyen eine gute Woche unterwegs. Sowohl Italien als auch Malta verwehren den privaten Seenotrettern die Einfahrt in ihre Häfen. Stattdessen bringt die libysche Küstenwache Migranten immer häufiger wieder zurück in das von einem Bürgerkrieg erschütterte nordafrikanische Land.

asc/dpa/AFP
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