Hilfsgüter für Syrien Türkei lässt Jet nach Zwangslandung weiterfliegen
Ankara - Es ist der zweite Zwischenfall im türkischen Luftraum binnen wenigen Tagen - doch nun ist der Einsatz auf dem Flughafen der anatolischen Stadt Erzurum offenbar beendet. Laut dem türkischem Vizepremier darf das armenische Flugzeug nach Syrien weiterfliegen. Sicherheitskräfte hatten den Jet zuvor durchsucht.
Die türkischen Behörden hatten das Flugzeug am Vormittag zur Landung gezwungen. Ob die Ermittler den Verdacht hatten, dass sich auch in der armenischen Maschine militärische Fracht für Syrien befindet, war zunächst nicht bekannt. Einem türkischen Regierungsvertreter zufolge war das Flugzeug auf dem Weg von Armenien in die syrische Stadt Aleppo und hatte Material für humanitäre Hilfe an Bord.
Die Türkei habe dem armenischen Flugzeug erlaubt, auf dem Weg nach Syrien ihren Luftraum zu durchqueren, sagte ein Außenamtsvertreter der Nachrichtenagentur AFP. Bedingung sei aber die Durchsuchung des Flugzeugs gewesen. Auch Armenien bestätigte, dass die Zwischenlandung im Vorfeld abgesprochen war.
Am vergangenen Mittwoch hatte die türkische Luftwaffe ein syrisches Passagierflugzeug zur Landung gezwungen und nach Waffen durchsucht. Nach Angaben von regierungsnahen türkischen Medien sollen in der Maschine unter anderem Teile für Radaranlagen und Raketenlenkeinrichtungen gefunden worden sein. Syrien und Russland bestreiten einen Waffentransport. Moskau zeigte sich nach dem Zwischenfall verärgert. Kreml-Chef Wladimir Putin sagte eine für diesen Montag geplante Reise in die Türkei ab - die Beziehungen zwischen Ankara und Moskau sind massiv belastet.
Nach dem Vorfall erklärten die Behörden in Ankara den syrischen Luftraum für unsicher und untersagten türkischen Flugzeugen, über das Nachbarland zu fliegen. Damaskus sperrte am Samstag seinerseits den syrischen Luftraum für Maschinen der Fluggesellschaft Turkish Airlines. Am Sonntag sperrte dann die Türkei ihren Luftraum für syrische Flugzeuge. Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu sagte, die Regierung habe sich zu dem Schritt entschieden, weil das syrische Regime zivile Flüge für den Transport von Militärausrüstung missbrauche.