Forderung der Türkei USA soll Unterstützung der Kurdenmiliz in Syrien beenden

Von Entspannung kann keine Rede sein: Kurz vor dem Besuch von US-Außenminister Tillerson fordert die Türkei Washington auf, die Zusammenarbeit mit der Kurdenmiliz YPG in Syrien zu stoppen.
US-Soldaten in Syrien (Archivaufnahme)

US-Soldaten in Syrien (Archivaufnahme)

Foto: Susannah George/ dpa

Die Beziehungen zwischen der Türkei und den USA bleiben angespannt: Unmittelbar vor dem Eintreffen von US-Außenminister Rex Tillerson verlangt Ankara, dass Washington jegliche Unterstützung für die Kurdenmiliz YPG in Syrien beendet.

"Die absolute und endgültige Lösung ist, dass die Vereinigten Staaten von Amerika, die unsere Alliierten in der Nato sind, ihre Beziehung zur YPG und PYD vollständig beenden", sagte Verteidigungsminister Nurettin Canikli nach einem Treffen mit seinem US-Amtskollegen James Mattis in Brüssel. Die USA müssten die an die YPG gelieferten Waffen zurücknehmen, forderte Canikli. Das gelte besonders für schwere Waffen.

Die Reaktion von Tillerson kam umgehend: "Wir haben der YPG nie schwere Waffen gegeben", sagte der Außenminister zum Ende seines Besuches im Libanon. Daher könnten die USA solche Waffen auch nicht zurückholen.

Die USA arbeiten im Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) in Syrien mit den Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) zusammen. Das Bündnis wird von der YPG dominiert.

Lage in Nordsyrien

Lage in Nordsyrien

Foto: DER SPIEGEL

Verteidigungsminister Canikli forderte die USA auf, die YPG aus den SDF auszuschließen. Die Regierung in Ankara erwarte, dass die USA "sich zweifelsfrei an die Seite der Türkei stellen".

Mattis wiederum forderte die Türkei auf, sich wieder auf den Kampf gegen den IS zu konzentrieren. Es müsse verhindert werden, dass sich der IS in Syrien neu aufstellen könne, teilte eine Pentagon-Sprecherin am Donnerstag nach dem Treffen mit Canikli in Brüssel mit.

Die Unterstützung der USA für die YPG hat zu einer Krise mit dem Nato-Partner Türkei geführt. Die Türkei geht seit dem 20. Januar mit einer Offensive gegen die YPG in der Region Afrin vor.

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AP
als/dpa
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