Lieferstopp für F-35-Kampfjet "Feindselige Haltung" - Türkei wettert gegen US-Regierung

Die Türkei verschärft ihre Tonlage gegen Washington. Ein vom US-Senat beschlossenes Gesetzespaket, mit dem die Lieferung des Kampfjets F-35 an Ankara eingestellt wird, sei respektlos und feindselig.
F-35-Kampfjet

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Foto: Jacob King/PA Wire /DPA

Die Regierung in Ankara hat ein US-Gesetzespaket, das auch Maßnahmen gegen die Türkei enthält, scharf kritisiert. Das Außenministerium in Ankara sprach von "feindseligen Komponenten". Dass die USA die Türkei vom Programm des US-Kampfjets F-35 ausschließe, zeige, dass der Kongress souveräne Entscheidungen der Türkei nicht respektiere und eine "irrationale, feindselige Haltung" einnehme.

Der US-Senat hatte zuvor mit großer Mehrheit für ein Gesetzespaket zum Verteidigungshaushalt (NDAA) gestimmt. Darin wird Präsident Donald Trump auch aufgefordert, Sanktionen gegen die Türkei zu verhängen und die Lieferung des F-35 einzustellen.

Ankara war Partner beim Bau des Kampfjets und wollte zahlreiche Flugzeuge kaufen. Wegen eines Rüstungsdeals mit Moskau haben die USA die Türkei bereits aus dem F-35-Programm ausgeschlossen. Harte Sanktionen blieben bislang aber aus.

Belastungsprobe für die türkisch-amerikanischen Beziehungen

Das türkische Außenministerium warnte zudem, dass eine Aufhebung des Waffenembargos gegen Zypern, für das der US-Kongress auch gestimmt hatte, eine "gefährliche Eskalation" herbeiführe. Die Entscheidung werde Bemühungen zur Einigung auf Zypern behindern, hieß es.

Die Insel Zypern ist geteilt: Die Türkei hält den Norden seit 1974 besetzt. Dort liegt die - nur von der Türkei anerkannte - Türkische Republik Nordzypern (KKTC). Die Republik Zypern ist seit 2004 EU-Mitglied.

Trump hatte bereits vorab angekündigt, das Gesetzespaket zu unterzeichnen, sobald es auf seinen Schreibtisch kommt. Die Maßnahmen stellen eine neue Belastungsprobe für die türkisch-amerikanischen Beziehungen dar. Erst am Montag hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan gewarnt, zwei Stützpunkte für US-Militär zu schließen, sollten Sanktionen gegen sein Land in Kraft treten.

als/dpa
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