Übergriff in China Demokratischer Aktivist ringt mit dem Tod

Im Süden Chinas ist ein demokratischer Aktivist und Abgeordneter eines städtischen Volkskongresses verprügelt worden. Augenzeugen rechnen mit seinem Tod. Die Polizei gibt sich unwissend.

Peking - Das Schicksal des 34-jährigen Lü Banglie, dessen Körper leblos in einer Blutlache gelegen haben soll, ist unklar. Der Abgeordnete hatte den Korrespondenten der britischen Zeitung "Guardian" zu einem Dorf begleitet, das durch einen Streit um die Absetzung des Dorfvorstehers wegen Korruption in Chinas Medien als "Modell für ländliche Selbstbestimmung" beschrieben worden war.

Eine Gruppe von uniformierten und zivilen Sicherheitskräften hätten Lü Banglie und den Korrespondenten Benjamin Joffe-Walt am Samstagabend auf dem Weg in das Dorf Taishi aufgehalten, berichtete der "Guardian". Nachdem sich die Uniformierten zurückgezogen hätten, seien die anderen auf Lü Banglie losgegangen, hätten ihn mit Tritten traktiert und "sind immer wieder auf seinen Kopf gestampft".

"Er lag dort - sein Auge hing aus der Augenhöhle, die Zunge verletzt, ein Strom von Blut floss aus seinem Mund, sein Körper schlapp, verrenkt", heißt es. Sein Kopf habe seitlich gehangen, als wenn er nur "wie mit einem Gummiband mit dem Rest des Körpers verbunden war".

Die eingeschaltete Polizei in Yuwotou und ein Sprecher der Provinz Guangdong gaben sich unwissend.

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