UFO-Debatte Japans Armee will sich gegen Aliens rüsten
Tokio - Japans Verteidigungsminister Shigeru Ishiba will auf alle Fälle vorbereitet sein. Was zu tun ist bei militärischen Angriffen oder Attentaten, das weiß der Minister. Wie aber reagieren, wenn der Angriff von ganz oben kommt - nämlich aus dem Weltall?
"Nichts rechtfertigt es zu bestreiten, dass UFOs existieren und von einer anderen Lebensform kontrolliert werden", sagte Ishiba heute vor Journalisten in Tokio. Aus diesem Grund sei es sehr erstaunlich, dass für den Fall einer Invasion von Außerirdischen noch keinerlei Gesetze existieren würden, so der Minister.
Er wolle nun umgehend überprüfen, wie sich die japanische Armee bei einem möglichen Angriff von Aliens verhalten könne. Hintergrund: Die streng pazifistische Verfassung des Landes erlaubt ein Einschreiten der Streitkräfte ausschließlich im Fall eines Angriffs durch einen ausländischen Staat.
Den Minister beschäftigt das Thema offenbar schon eine ganze Weile. Inspiration für seinen bizarren Vorschlag holte er sich zum Beispiel von Science-Fiction-Klassikern. "Wenn Godzilla käme, würde das normalerweise die Mobilisierung von Truppen zur Katastrophenhilfe erfordern", sagte Ishiba laut Medienberichten zu Reportern.
"Ihr da auf der Erde, lasst uns Freunde sein"
Sollte nun aber ein UFO in Japans Luftraum eindringen, wäre die Frage der Rechtsgrundlage für eine Mobilisierung nicht so einfach, meint der Minister. Denn es wäre kaum ein Verteidigungsakt, wenn die Außerirdischen den Erdlingen zu verstehen geben würden: "Ihr da auf der Erde, lasst uns Freunde sein". Ishiba betonte zugleich, es handele sich um seine persönliche Meinung.
Der Glaube an intelligentes und möglicherweise auch angriffslustiges Leben im All teilt der Verteidigungsminister mit einem anderen hochrangigen Politiker: Die Aussagen Ishibas folgen auf ein überraschendes Geständnis des Vizechefs und Regierungssprechers Nobutaka Machimura. Dieser hatte vor zwei Tagen gesagt, er sei "absolut überzeugt", dass UFOs existieren.
Ausgelöst hatte das Thema ein Oppositionspolitiker, der eine formelle Anfrage an die Regierung nach der Existenz von UFOs gestellt hatte. Dadurch sah sich die Regierung gezwungen, eine offizielle Stellungnahme abzugeben.
amz/dpa/AFP