Kämpfe im Osten Ukraine-Konflikt fordert wieder mehr Opfer

Im Osten der Ukraine nimmt die Gewalt kein Ende - im Gegenteil. 73 Menschen wurden allein im Juli getötet oder verletzt. Damit ist die Zahl der Opfer so hoch wie seit August 2015 nicht mehr.
Massenbestattung in der Ostukraine

Massenbestattung in der Ostukraine

Foto: STRINGER/ REUTERS

Bei den Kämpfen in der Ostukraine sind im vergangenen Monat so viele Zivilisten verletzt oder getötet worden wie seit einem Jahr nicht mehr. Das teilte der Menschenrechtskommissar der Vereinten Nationen (Uno), Seid Ra'ad al-Hussein, mit. Im Juli seien 73 Menschen durch Minen, Sprengfallen und Beschuss zu Schaden gekommen. Im Juni habe es mindestens 69 Opfer gegeben, fast doppelt so viele wie im Monat davor. Zuletzt hatte man im August 2015 ähnlich hohe Zahlen verzeichnet.

"Die zahlreichen Opfer, die wir in den vergangenen Wochen registriert haben, legen nahe, dass weder die ukrainischen Streitkräfte noch die bewaffneten Gruppen die nötigen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um die Zivilbevölkerung zu schützen", sagte Seid. Die Truppen müssten sich zurückziehen und eine "volle und nachhaltige Waffenruhe" umsetzen, forderte er.

Seit Anfang 2014 kämpfen im Osten der Ukraine prorussische Rebellen gegen die ukrainische Armee. Nach Uno-Angaben wurden seit Beginn des Konflikts mehr als 9500 Menschen getötet, darunter Soldaten, Rebellen und Zivilisten. Im Februar 2015 wurde zwar eine Friedensvereinbarung unterzeichnet. Seitdem beschuldigen sich aber beide Seiten, diese zu verletzen. Internationale Beobachter berichteten außerdem, dass weiterhin schwere Waffen eingesetzt würden.

sos/AP/Reuters
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