Ukraine-Konflikt Russland kritisiert G7-Erklärung zur Ukraine als zynisch

Heftige Kritik an den G7 aus Russland: Die Regierung in Kiew schicke Truppen gegen das eigene Volk - und der Westen toleriere das auch noch. Das sei "an Zynismus kaum zu überbieten", sagte Ministerpräsident Medwedew.
Russlands Ministerpräsident Medwedew: Angeblich Tausende Flüchtlinge in Russland

Russlands Ministerpräsident Medwedew: Angeblich Tausende Flüchtlinge in Russland

Foto: REUTERS/ RIA Novosti

Moskau - Russland hat die Ukraine-Erklärung der sieben Industrienationen auf dem G7-Gipfel in Brüssel deutlich kritisiert. Der russische Ministerpräsident Dimitrij Medwedew stößt sich besonders an der Formulierung zum Vorgehen der ukrainischen Armee in der Ostukraine.

Auf einer Kabinettssitzung in Moskau sagte Medwedew, die G7 "lassen sich über 'gemäßigte Handlungen' der ukrainischen Armee gegen das eigene Volk aus". Das sei "an Zynismus kaum zu überbieten", zitiert die Agentur Interfax den Ministerpräsidenten.

Die vom Kreml kritisierte Formulierung auf dem G7-Gipfel lautete: "Wir rufen die ukrainische Führung auf, bei den Operationen zur Wiederherstellung von Recht und Ordnung maßvoll vorzugehen." Die G7-Staaten erklärten zudem, voll hinter der neuen ukrainischen Führung um den neuen Präsidenten Petro Poroschenko zu stehen. (Die Erklärung der G7-Staaten können Sie hier  auf Englisch in voller Länge lesen.)

Russland hat den Einsatz von Panzern und Kampfflugzeugen in der Ostukraine wiederholt als überzogen kritisiert. Das Land wirft den USA und der EU vor, die "Anti-Terror-Operation" der ukrainischen Führung in der Ostukraine zu unterstützen.

Der Westen hingegen hält Moskau vor, Separatisten in die Ukraine zu schicken und den Konflikt damit zu befeuern. US-Präsident Barack Obama drängte den russischen Präsidenten Wladimir Putin auf einer Pressekonferenz am Donnerstag erneut, stärker mit der EU und USA zusammenzuarbeiten.

Russland wirft Kiew Ignoranz vor

Medwedew kritisierte in seiner Erklärung, dass die ukrainische Führung sich nicht um die "humanitären Probleme" in den von Regierungstruppen und prorussischen Separatisten umkämpften Gebieten Luhansk und Donezk kümmere. Medwedew sprach von Tausenden Flüchtlingen, die in Russland Hilfe suchten.

kes/dpa
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