Konflikt zwischen Kiew und Separatisten
OSZE beklagt verschärfte Kämpfe in der Ostukraine
Die OSZE schlägt Alarm: Die Militärbeobachter in der Ostukraine registrieren eine Zunahme der Kämpfe. Die Zahl der Toten steigt, Zehntausende Menschen sind ohne Trinkwasser.
Ukrainischer Soldat in Donezk: 139 Explosionen innerhalb von sechs Stunden
Foto: ALEKSEY CHERNYSHEV/ AFP
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) beobachtet in der umkämpften Ostukraine eine stetige Verschlechterung der Lage. "Wir registrieren wieder eine größere Anzahl von Verletzten und Toten unter der Zivilbevölkerung", sagte der stellvertretende Leiter der OSZE-Beobachtermission, Alexander Hug, der Nachrichtenagentur dpa.
Nach Hugs Angaben nehmen die Spannungen zwischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten seit Ende April fast täglich zu. Dabei würden wieder verstärkt schwere Waffen benutzt, und auch die Zerstörung der Infrastruktur nehme zu. Die Zahl der getöteten Kämpfer steige auf beiden Seiten.
Laut aktuellem Bericht der OSZE-Mission ist besonders der Flughafen von Donezk heftig umkämpft. Am Dienstag zählten die Beobachter dort innerhalb von sechs Stunden 139 Explosionen durch Artilleriebeschuss und Mörsergranaten. In Luhansk sind wegen der Kämpfe derzeit 30.000 Menschen ohne Trinkwasser.
OSZE-Mission hat nur eine Überwachungsdrohne im Einsatz
Ob Russland, wie von der Nato behauptet, noch immer Truppen und Ausrüstung in den Osten der Ukraine schickt, kann die OSZE nach Hugs Angaben derzeit nicht beurteilen. Mit der einzigen verfügbaren Aufklärungsdrohne könne nur etwas weniger als die Hälfte des relevanten Grenzgebiets überwacht werden, sagte der Schweizer.
Zu dem anderen Teil habe die OSZE derzeit keinen Zugang und keine Informationen. "Daraus eine Schlussfolgerung zu ziehen, ist nicht an mir", sagte Hug. In der Vergangenheit habe man gesehen, dass es Spuren von Panzerfahrzeugen über die Grenze zwischen der Ukraine und Russland gegeben habe.
Die OSZE hat in der Ostukraine derzeit 380 Beobachter im Einsatz, im gesamten Land sind es 480.