
"Rapid Trident": 2000 Soldaten aus 18 Ländern
Ukraine Umstrittenes Manöver mit US-Beteiligung beginnt
In der Westukraine hat das von Russland kritisierte US-geführte Militärmanöver "Rapid Trident" (Schneller Dreizack) begonnen. Auf dem Truppenübungsplatz Jaworiw bei Lwiw (Lemberg) sollen bis 31. Juli rund 2000 Soldaten aus insgesamt 18 Ländern mit schwerem Kriegsgerät üben.
Laut dem Verteidigungsministerium in Kiew beteiligen sich die USA mit rund 500 Militärangehörigen. Neben diversen Nato-Staaten haben auch die früheren Sowjetrepubliken Moldau und Aserbaidschan Soldaten entsandt. Auch einige Bundeswehrsoldaten kamen zur Eröffnungszeremonie nach Lwiw.
Die ukrainischen Streitkräfte stellen mit rund 800 Soldaten den größten Anteil an dem Manöver. Einige hätten auch Kampferfahrung aus dem Krieg mit prorussischen Separatisten im Osten des Landes, sagte Oberst Alexander Siwak. Die Übung dauert insgesamt rund zwei Wochen.
20 Jahre Manöver mit der Nato
Russland wirft dem Westen vor, dass internationale Militärmanöver die Lage nicht gerade stabilisieren würden. Schon im Vorjahr hatten rund 1200 Soldaten aus 15 Ländern das alljährliche Manöver "Rapid Trident" in Lwiw bestritten. Übungen zusammen mit Nato-Mitgliedern finden in der Ex-Sowjetrepublik bereits seit 1995 statt.
Die Beziehungen der Ukraine und des Westens zu Russland sind wegen der Krise in der Ostukraine stark angespannt. In dem bewaffneten Konflikt, der seit dem Frühjahr 2014 andauert, stehen sich prorussische Kämpfer und ukrainische Regierungstruppen gegenüber. Bislang wurden bereits mehr als 6500 Menschen getötet.
Der Westen beschuldigt Russland, die Aufständischen mit Kämpfern und Waffen zu unterstützen. Moskau weist diesen Vorwurf zurück. Im Februar wurde in einem Friedensabkommen der Abzug schwerer Waffen aus den umkämpften Gebieten vereinbart. Die Kämpfe in der Ostukraine dauern jedoch an.