Ukraine-Konflikt Poroschenko will Massenflucht von Reservisten stoppen

Seitdem die Ukraine mit der Bewaffnung von Reservisten begonnen hat, verlassen viele Männer das Land. Nun will Präsident Petro Poroschenko die Ausreisebedingungen für Einberufene verschärfen.
Ukrainischer Präsident Poroschenko: Rotation der Einheiten im Donbass verbessern

Ukrainischer Präsident Poroschenko: Rotation der Einheiten im Donbass verbessern

Foto: Sergey Dolzhenko/ dpa

Kiew - Wegen der Flucht vieler Ukrainer vor einer Mobilmachung hat Präsident Petro Poroschenko die Regierung angewiesen, die Ausreisebedingungen für einberufene Männer zu verschärfen. Zudem soll die Führung in Kiew die Rotation der Einheiten im Donbass verbessern. Das teilte das Präsidialamt mit.

Unter anderem dürfte die Regierung festlegen, wie lange Soldaten an der Front dienen sollen. Im Kampf gegen Separatisten hatte die Regierung in Kiew vor wenigen Tagen mit der Bewaffnung von etwa 100.000 Reservisten begonnen. Seitdem flohen zahlreiche Einberufene in benachbarte EU-Staaten oder nach Russland.

Zuvor war bekannt geworden, dass das geplante Krisentreffen der Ukraine-Kontaktgruppe nach Informationen der prorussischen Separatisten aus dem Donbass erneut nicht zustande kommt. Die Vertreter aus Kiew hätten eine Teilnahme an den Verhandlungen in Minsk abgesagt, sagte der Separatistenanführer Denis Puschilin der Agentur Interfax.

In der Ostukraine gab es am Freitag wieder heftige Gefechte. Die prorussischen Separatisten berichteten von massivem Feuer seitens der ukrainischen Regierungstruppen. Im Donezker Stadtteil Opytnoje seien mindestens zwölf Menschen getötet worden, teilten die Aufständischen der Agentur Interfax zufolge mit. Nach ihren Angaben wurde ein Kulturzentrum getroffen. Fünf Menschen seien zudem beim Beschuss eines Oberleitungsbusses in Donezk getötet worden.

VIDEO: Heftige Kämpfe um Donezk

mka/dpa
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