Umfrage Deutsche zweifeln an Afghanistan-Einsatz

Deutschland schickt mehr Soldaten an den Hindukusch, aber die Bundesbürger zweifeln immer mehr am Militäreinsatz in Afghanistan: Einer Umfrage zufolge glauben 76 Prozent der Deutschen nicht mehr an eine erfolgreiche Mission - die Mehrheit lehnt auch die Truppenverstärkung ab.

Berlin - Bei den deutschen Wählern wachsen die Zweifel an einem Erfolg des Militäreinsatzes in Afghanistan. 76 Prozent der Befragten glauben nicht mehr an eine erfolgreiche Mission am Hindukusch, wie das am Freitag veröffentlichte ZDF-Politbarometer ergab.

Nur 18 Prozent bewerteten demnach die Aussichten des Einsatzes positiv. Auf Ablehnung stoße auch die Strategie der Bundesregierung: Die geplante Erhöhung der Zahl der deutschen Soldaten in Afghanistan lehnten demnach knapp zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) ab, nur 29 Prozent fanden die Truppenverstärkung richtig.

Die schwarz-gelbe Regierung will im Zuge der Neuausrichtung der internationalen Afghanistan-Strategie das Kontingent der Bundeswehr um bis zu 850 Soldaten aufstocken. Zudem will Berlin sich mehr in der Ausbildung afghanischer Polizisten und Sicherheitskräfte engagieren und 50 Millionen Euro für ein Programm zur Wiedereingliederung aufständischer Taliban beitragen.

Am Donnerstag hatte Deutschland im Verbund mit 60 anderen Staaten in London eine massive Aufstockung der Nato-Truppen und eine deutliche Erhöhung der zivilen Wiederaufbaumittel beschlossen.

Die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen befragte für das Politbarometer zwischen Dienstag und Donnerstag 1256 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte.

hen/AFP/Reuters
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