Umfrage zur US-Wahl Deutsche würden Obama wählen

Obama, Clinton: "Bannerträger der Demokratischen Partei"
Foto: JIM YOUNG/ REUTERSKöln - Der Vorsprung ist komfortabel. Würden die Deutschen im November den US-Präsidenten wählen, dann könnte Barack Obama sein Amt behalten. Im aktuellen ARD-"Deutschlandtrend" gaben 86 Prozent an, sie würden für den Demokraten stimmen. Für den republikanischen Herausforderer Mitt Romney sprachen sich nur sieben Prozent aus.
Auch die politische Arbeit von Obama wird hoch gelobt: Drei Viertel der Deutschen sind zufrieden mit dem US-Präsidenten. Damit schneidet er sogar besser ab als Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die in dieser Frage Deutschlands beliebteste Politikerin ist. Mit ihrer Arbeit sind 61 Prozent der Deutschen zufrieden.
Bereits im August sprachen sich in einer Forsa-Umfrage für den "Stern" 86 Prozent der Deutschen für Obama aus. Die Zustimmung der Bundesbürger kennt keine Parteigrenzen und zieht sich durch alle Altersgruppen. Die Deutschen sind auch von einem Sieg des Präsidenten bei der Wahl am 6. November überzeugt.
Grund zur Hoffnung auf eine Wiederwahl gab am Mittwochabend (Ortszeit) auch Ex-Präsident Bill Clinton. Mit einer Jahrhundertrede warb Clinton für Obama: "Wir sind hier, um einen Präsidenten zu nominieren, und ich habe einen im Sinn", rief er. "Ich will, dass Barack Obama der nächste Präsident der Vereinigten Staaten wird, und ich nominiere ihn stolz als Bannerträger der Demokratischen Partei!" Selbst ein republikanischer Berater musste daraufhin gestehen: "Dieser Moment verhilft Obama wahrscheinlich zur Wiederwahl."
An diesem Donnerstagabend (Ortszeit) will Barack Obama auf dem Parteitag in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina selbst sprechen. Die Demokraten hatten bis zu 65.000 Anhänger mit Eintrittskarten für die mit Spannung erwartete Ansprache wegen der Sorge vor Regenstürmen allerdings wieder ausgeladen. Obama bedauere die Umplanung, habe aber kein Sicherheitsrisiko eingehen wollen, sagte er seinen Anhängern am Donnerstag in einer Telefonkonferenz.
Die überdachte Arena, in der Obama nun auftritt, fasst nur etwa ein Viertel so viele Zuschauer wie das ursprünglich gebuchte Stadion. Der Präsident rief die Zuhörer auf, sich von ihrer Mitarbeit für seine Wiederwahl nicht abbringen zu lassen. "Wir können uns von einem bisschen Blitzen und Donnern nicht unterkriegen lassen." Viele hatten nur deshalb Tickets für die Rede erhalten, weil sie mehrere Stunden freiwillig im Wahlkampfteam mitgearbeitet hatten.