SPIEGEL ONLINE

Grenzzaun zu Serbien Ungarn geht mit Tränengas und Wasserwerfern gegen Flüchtlinge vor

An der serbisch-ungarischen Grenze eskaliert die Lage: Flüchtlinge versuchen mit aller Macht die Absperrung zu durchbrechen. Die ungarische Polizei setzt Tränengas und Wasserwerfer ein.

Die ungarische Polizei hat an der serbischen Grenze bei Röszke Tränengas und Wasserwerfer gegen mehrere Hundert aufgebrachte Flüchtlinge eingesetzt, während diese ein Grenztor durchbrachen. Das berichteten Ungarns Medien übereinstimmend. Vorher haben demnach die Flüchtlinge von der serbischen Seite her die Polizisten mit Steinen und Holzstücken beworfen. Dabei riefen sie "Öffnen, öffnen".

Der Vorfall ereignete sich am alten Grenzübergang auf einer Landstraße, der wegen der Flüchtlingskrise offiziell geschlossen wurde. Die Polizei verstärkte ihr Aufgebot, ein Polizeihelikopter kreiste über dem Ort des Geschehens.

Die Menge auf der serbischen Seite sei "aggressiv geworden" und habe Steine, Flaschen und Stöcke auf Polizisten auf der ungarischen Seite geworfen und ein Grenztor niedergerissen, teilte die ungarische Polizei mit.

Fotostrecke

Flüchtlinge an Grenze zu Ungarn: Mit Gewalt

Foto: Tamas Soki/ dpa

Bei den Zusammenstößen sind zahlreiche Menschen verletzt worden. Die ungarischen Behörden zählen 20 verletzte Polizisten. Zwei Kinder seien verletzt worden, nachdem sie über die Grenzabsperrung geworfen worden seien.

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet unter Berufung auf Augenzeugen, dass an der Grenze zu Serbien ungarische Militärjeeps vorfahren, auf denen Waffen installiert sind.

Die ungarischen Behörden hatten die Grenze zu Serbien in der Nacht zum Dienstag mit einem Zaun vollständig geschlossen. Am Dienstag trat überdies eine Verschärfung der Einwanderungsgesetze in Kraft, wonach unerlaubter Grenzübertritt mit drei Jahren Haft bestraft wird - ein irakischer Flüchtling wurde deshalb bereits am Mittwoch verurteilt.

Nach eigenen Angaben wurde die serbische Regierung von Ungarn informiert, dass der Grenzübergang Röszke-Horgos für die nächsten 30 Tage geschlossen bleiben soll. Außerdem hat Ungarns Außenminister Péter Szijjártó Serbien laut einem Fernsehbericht dazu aufgefordert, etwas gegen Flüchtlinge zu unternehmen, die ungarische Polizisten an der Grenze attackiert haben sollen.

.

anr/AFP/dpa/Reuters
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten