Uno-Embargo Emirate stoppen nordkoreanische Waffenlieferung an Iran

Bedrohliche Fracht: Auf einem nordkoreanischen Schiff sollten schwere Waffen nach Iran geschmuggelt werden - sie waren unter anderem als Maschinenteile getarnt. Die Vereinigten Arabischen Emirate stoppten den Frachter und beschlagnahmten die Lieferung.

Dubai - Ein mit Waffen beladenes nordkoreanisches Schiff ist in den Vereinigten Arabischen Emiraten gestoppt worden - das berichten die "Financial Times" und die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Diplomaten. Die Waffen an Bord des Frachters sollten an Iran geliefert werden. Eine offizielle Stellungnahme der Behörden in Dubai war zunächst nicht zu erhalten.

Den Berichten zufolge sollen die Waffen unter anderem als Maschinenteile deklariert gewesen sein. Laut westlichen Diplomaten befindet sich das Schiff immer noch in den Emiraten. Es soll sich um den unter der Flagge der Bahamas fahrenden Frachter "ANL Australia" handeln. Nach Informationen der "Financial Times" sollen einfache Waffen, aber auch Granatwerfer an Bord gefunden worden sein.

Die Vereinigten Arabischen Emirate gelten als wichtiger Umschlagsplatz für Exporte nach Iran. In der Vergangenheit hatten westliche Staaten von Dubai schon häufig schärfere Kontrollen gefordert.

Das Eingreifen fand auf Grundlage einer Uno-Sanktion gegen Nordkorea statt. Sie war nach dem Atombombentest der kommunistischen Diktatur im Mai verschärft worden. Schwere Waffen sowie Nuklear- und Raketentechnik dürfen seitdem aus Pjöngjang nicht exportiert werden.

Nach Beschluss des Weltsicherheitsrats dürfen nordkoreanische Schiffe unter bestimmten Umständen auf verbotene Waffenlieferungen überprüft werden. Zudem müssen alle Frachtlieferungen von und nach Nordkorea inspiziert werden, wenn der Verdacht auf einen Zusammenhang mit dem Atomprogramm besteht.

Bereits im Juni hatte die US-Marine daraufhin ein verdächtiges nordkoreanisches Schiff fast zwei Wochen lang verfolgt. Auf diese Weise wurde damals die Ablieferung des vermutlichen Waffentransports verhindert.

hut/dpa/afp
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren