Uno in Libyen Drei Viertel des Landes von Hilfslieferungen abgeschnitten

Die Kämpfe in Libyen weiten sich zur humanitären Krise aus. In großen Teilen des Landes sind laut Vereinten Nationen keine Hilfslieferungen möglich. Besonders die medizinische Versorgung und die Lage der vielen Flüchtlinge bereiten Grund zur Sorge.
Flüchtlings-Camp an der libysch-tunesischen Grenze: Angespannte Situation

Flüchtlings-Camp an der libysch-tunesischen Grenze: Angespannte Situation

Foto: Henning Otte/ dpa

schwere Gefechte

Muammar al-Gaddafi

Vereinten Nationen

New York - Seit Wochen wüten in Libyen zwischen Rebellen und den Regierungstruppen von Machthaber . Durch die bürgerkriegsähnlichen Zustände gerät laut den die Versorgung der Bevölkerung in Gefahr.

Drei Viertel des Landes nach Uno-Angaben von humanitärer Hilfe abgeschnitten. Die Vereinten Nationen seien darum bemüht, einen Dialog mit allen Parteien herzustellen, sagte die stellvertretende Uno-Nothilfekoordinatorin Catherine Bragg am Donnerstag bei einem Treffen zur Libyen-Krise. Damit wolle man um sich Zugang zu allen Teilen des Landes zu verschaffen und die humanitären Bedürfnisse der Bürger abzuwägen

Der neue Sondergesandte für Libyen, Abdelilah Al-Khatib und der neue Uno-Koordinator für humanitäre Hilfe in Libyen, Rashid Khalikov, würden möglicherweise noch dieses Wochenende nach Tripolis reisen.

Die Vereinten Nationen hätten nur wenig Informationen über die humanitären Auswirkungen der schweren Kämpfe in Libyen in den vergangenen Tagen, sagte Bragg weiter. Vor allem die medizinischen Bedürfnisse der Menschen gäben Anlass zur Sorge.

Nach Angaben Braggs haben seit Ausbruch der Unruhen in Libyen rund 250.000 Menschen das Land verlassen. Davon seien mehr als 137.000 nach Tunesien und rund 108.000 nach Ägypten gegangen.

Bundesregierung kündigt Hilfszahlungen an

Deutschland wird für die Flüchtlinge entlang der Grenzen noch einmal 2,2 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Das kündigte Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) am Freitagmittag vor Journalisten in Berlin an. Damit erhöhen sich die humanitären Hilfsleistungen für die Region auf fünf Millionen Euro.

"Die Lage der Flüchtlinge in der Grenzregion ist dramatisch", sagte Westerwelle. Das Geld werde für die Unterstützung insbesondere der Gastarbeiter aus Bangladesch benötigt. Weitere 1,2 Millionen Euro gingen an das Internationale Rote Kreuz, erklärte Westerwelle.

jok/AP
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