Einwanderung Uno kritisiert USA für Familientrennungen an Grenze

Das Ergebnis der "Null-Toleranz-Politik" von Donald Trump: Die Uno verurteilt die US-Grenzpolitik als "skrupellos" und warnt davor, Kinder von Eltern zu trennen, die illegal ins Land gekommen sind.
Grenze zwischen USA und Mexiko

Grenze zwischen USA und Mexiko

Foto: GIANRIGO MARLETTA/ AFP

US-Präsident Donald Trump bleibt hart. Die Behörden an der Grenze zu Mexiko teilen weiter Eltern, die illegal ins Land gekommen und dabei ertappt worden sind, von ihren Kindern.

Der Menschenrechtskommissar der Vereinten Nationen, Zeid Ra'ad al-Hussein, hat die Trennung von Familien nun kritisiert. Schon der Gedanke, dass ein Staat versuche, Eltern abzuschrecken, indem er ihre Kinder einem solchen "Missbrauch" aussetze, sei skrupellos, sagte er bei einer Sitzung des Uno-Menschenrechtsrats in Genf.

Video: "Die Familien hatten keine Ahnung"

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Zeid sprach unter Berufung auf den Verband der Kinderärzte in den USA von einem "von der Regierung genehmigten Kindesmissbrauch", der "irreparable Schäden" und "lebenslange Konsequenzen" zur Folge haben könne. Er forderte die US-Regierung auf, die "gewaltsame Trennung" der Kinder von ihren Eltern "sofort" zu beenden und die Uno-Kinderrechtskonvention zu ratifizieren.

Auch das Wiesenthal-Zentrum kritisierte das Vorgehen. Die Einrichtung bemüht sich um die Förderung von Toleranz und kämpft in aller Welt gegen Rassismus, Antisemitismus, Terrorismus und Völkermord. Eltern und Kinder dürften nicht getrennt werden, teilte das Zentrum nun via Twitter mit.

"Es ist keine Frage von einigen Tagen oder Wochen, sondern es könnte sich um Jahre handeln", schrieb das Zentrum. "Dies ist unhaltbar. Letztlich muss das kaputte Immigrationssystem repariert werden."

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Die US-Behörden haben im Zuge der rigorosen Einwanderungspolitik von Präsident Donald Trump schon vor Monaten damit begonnen, illegal über die Grenze gelangten Eltern ihre Kinder wegzunehmen und diese in Heimen unterzubringen.

Familientrennungen auch unter Republikanern umstritten

Am Freitag hatte die US-Regierung mitgeteilt, dass allein zwischen dem 19. April und dem 31. Mai fast 2000 Kinder von ihren Eltern getrennt wurden. Die Zahl der getrennten Familien ist vor allem seit Anfang Mai stark angestiegen, als Justizminister Jeff Sessions die umstrittene Praxis offiziell angekündigt hatte.

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US-Einwanderungspolitik: Im "Casa Padre"

Foto: REUTERS/ACF/HHS

Mit der umstrittenen Praxis setzt die Trump-Regierung ihren harten Kurs gegen Migranten fort. Die illegale Einwanderung, die Trump für Kriminalität und Gewalt in den USA verantwortlich macht, ist ein zentrales Thema seiner Präsidentschaft. Die Familientrennungen sind allerdings auch in Trumps Republikanischer Partei umstritten.

dop/dpa
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