"Das Ergebnis sprengt alle Erwartungen", jubelte Bodo Hombach, der internationale Balkan-Beauftragte. 44 Geberländer haben sich auf die Zahlung von 4,7 Milliarden für den Wiederaufbau des Balkans verpflichtet.
Brüssel - Ziel der zweitägigen Geberkonferenz war es, mindestens 3,6 Milliarden Mark an festen Zusagen
zusammenzubekommen. An den Beratungen hatten 44 Länder und 36 internationale Organisationen teilgenommen.
Hombach sagte, es sei nun wichtig, dass die Projekte der
Infrastruktur, zur Demokratisierung, Flüchtlingsrückkehr und zum
wirtschaftlichen Wiederaufbau auch schnell umgesetzt werden. Die so
genannten Schnellstartvorhaben sollen alle in zwölf Monaten
abgeschlossen sein. "Dies ist eine Kampfansage an Langsamkeit und
Bürokratie", sagte Hombach. "Jetzt werden aus den Plänen Baustellen."
Alle drei Wochen will der deutsche Politiker nun zusammen mit dem EU-
Außenkommissar Chris Patten Bilanz ziehen, um zu sehen, wie es um die
einzelnen Projekte steht.
Auf dem Balkan gibt es nach Hombachs Angaben gegenwärtig eine
"Hoffnungsspirale". Daraus könne schnell eine "Abwärtsspirale der
Enttäuschung" werden, wenn die Versprechen nicht eingehalten würden,
warnte Hombach. Beide Seiten, Geber und Empfänger, müssten ihren
Beitrag leisten. Er habe noch kein Datum für eine zweite
Geberkonferenz genannt. Erst müsse man sehen, dass die Vorhaben auch
verwirklicht werden und die Balkanländer ihre versprochenen Reformen
durchsetzen. Aus dieser Bedingung entstehe ein Druck zum Wandel.
Sechs Monate nach der Arbeitsaufnahme des Stabilitätspaktes für
den Balkan ist nun eine feste finanzielle Grundlage gelegt. "Das ist
das Ende des Anfangs", sagte Hombach zufrieden. Er wiederholte noch
einmal, dass Serbien als einziges Land der Krisenregion keine Hilfe
erhalte. So lange Präsident Slobodan Milosevic an der Macht sei, gebe
es keine Zusammenarbeit mit der jugoslawischen Bundesregierung.
SPIEGEL+-Zugang wird gerade auf einem anderen Gerät genutzt
SPIEGEL+ kann nur auf einem Gerät zur selben Zeit genutzt werden.
Klicken Sie auf den Button, spielen wir den Hinweis auf dem anderen Gerät aus und Sie können SPIEGEL+ weiter nutzen.