US-Präsidentschaft Barack Obama für zweite Amtszeit vereidigt

US-Präsidentschaft: Barack Obama für zweite Amtszeit vereidigt
Foto: LARRY DOWNING/ AFPWashington - Barack Obama ist für vier weitere Jahre als Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt worden. Der Vorsitzende Richter des Supreme Court, John Roberts, nahm Obama am Sonntag den offiziellen Amtseid ab. Bei der kurzen Zeremonie im "Blue Room" des Weißen Hauses waren auch Obamas Frau Michelle und seine Töchter Malia und Sasha anwesend.
Zuvor hatte Obama gemeinsam mit Vizepräsident Joe Biden einen Kranz am Grabmal des unbekannten Soldaten auf dem Nationalfriedhof Arlington niedergelegt. Biden war ebenfalls am Sonntag vereidigt worden. Die feierliche Amtseinführung vor dem Kapitol in Washington findet am Montag statt.
Grund für die zweifache Vereidigung des Präsidenten ist, dass der 20. Januar auf einen Sonntag fällt. Seit 1821 gilt die Tradition, dass dann das öffentliche Zeremoniell auf den Montag verschoben wird.
Riesenspektakel mit 800.000 Zuschauern
Rund zweieinhalb Monate nach seiner Wiederwahl beginnt für US-Präsident nun die zweite Amtszeit, der 51-Jährige kann vier weitere Jahre regieren. Danach darf Obama sich laut Gesetz nicht erneut für das Präsidentenamt bewerben.
In Washington wird das historische Ereignis der Amtseinführung traditionsgemäß mit einem Riesenspektakel gefeiert. Insgesamt werden zu den Feiern bis zu 800.000 Menschen erwartet. Schon am Wochenende herrschte in der US-Hauptstadt der Ausnahmezustand. Zahlreiche Straßen in der Hauptstadt waren abgesperrt. Rund 13.000 Soldaten kümmern sich um die Sicherheit und den reibungslosen Ablauf.

Chronik in Bildern: Obamas erste Amtszeit
Der Demokrat Obama hatte im vergangenen November mit klarer Mehrheit die Wahl gegen den republikanischen Kandidaten Mitt Romney gewonnen. Wie von der Verfassung vorgeschrieben muss er den Amtseid für die kommende Legislaturperiode am 20. Januar vor 12.00 Uhr mittags ablegen. Dafür war eine private Zeremonie im Weißen Haus angesetzt. An diesem Montag folgt dann die öffentliche Vereidigung auf den Stufen des Kapitols.
Parade zum Weißen Haus
Bereits am Sonntagvormittag hatte Vizepräsident Joe Biden den Amtseid abgelegt. Der 70-Jährige wurde in seinem offiziellen Wohnsitz in Washington, rund vier Kilometer vom Weißen Haus entfernt, von der Verfassungsrichterin Sonia Sotomayor vereidigt. Bidens Hauptaufgabe als Vizepräsident ist der Vorsitz im Senat. Könnte Obama sein Amt nicht mehr ausüben, würde der Vize an seine Stelle als Staatschef und Oberbefehlshaber der Streitkräfte treten. Zuletzt geschah dies 1974, als Gerald Ford den zurückgetretenen Richard Nixon ersetzte.
Die Feierlichkeiten zur Amtseinführung kamen bereits am Samstag in Schwung. So versammelten sich Tausende Menschen auf der Mall, der Museumszeile im Herzen von Washington, zu einem Festival mit Musik, Essen und Ansprachen. Am Abend luden Michelle Obama und die Gattin des Vizepräsidenten, Jill Biden, die Kinder von US-Militärangehörigen zu einem Konzert mit Rock- und Popmusikern ein.
Zudem hatte Obama den Samstag zum "nationalen Tag der freiwilligen Hilfe" erklärt. Im ganzen Land waren die Bürger dazu aufgerufen, gemeinnützige Arbeit zu leisten. Obama und seine Frau selbst strichen in einer Grundschule in Washington Bücherregale an. Die Bidens halfen beim Verpacken von Geschenkpaketen für in Übersee stationierte US-Soldaten.
Der Montag beginnt für die First Family mit der Teilnahme an einem Gottesdienst in einer episkopalischen Kirche, um 11.20 Uhr legt Obama öffentlich seinen Amtseid ab. Nach einem Mittagessen im Kapitol folgt eine Parade zum Weißen Haus - mit Musikkapellen und Festwagen. Am Abend tanzen die Obamas auf den traditionellen Vereidigungsbällen. Am Dienstagmorgen folgt noch einmal eine kirchliche Andacht, am Abend dann ein weiterer Ball - diesmal im Kreis des Obama-Mitarbeiterstabs.