US-Sanktionen gegen Irans Außenminister Teheran spricht von "Gipfel der Dummheit"

Ist für die USA "das Gesicht des Regimes": Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif
Foto: Thomas Peter-Pool/ Getty ImagesFür die USA ist Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif das "Gesicht des Regimes" und im Atomkonflikt ein entscheidender Akteur: Wie Washington nun bekanntgab, verhängten die USA Sanktionen gegen ihn. Bankkonten und Vermögenswerte seien eingefroren worden. Teheran reagiert mit Unverständnis.
Die Strafmaßnahmen seien der "Gipfel der Dummheit". Außenamtssprecher Abbas Mussawi sagte: "Die Amerikaner haben einfach nur Angst vor Sarifs diplomatischen Fähigkeiten."
Durch die Strafmaßnahmen werden mögliche Vermögen Sarifs in den USA eingefroren, außerdem dürfen US-Bürger fortan keine Geschäfte mehr mit ihm machen.
Gewachsene Spannungen
Der Betroffene selbst bezeichnete die Sanktionen als wirkungslos. Er habe keinen Besitz außerhalb Irans. "Vielen Dank, dass ich als so große Bedrohung für Ihre Agenda angesehen werde", fügte er im Kurzbotschaftendienst Twitter ironisch hinzu.
Auch der außenpolitische Berater von Präsident Hassan Rohani verurteilte die amerikanische Entscheidung. "Dieser Akt der Verzweiflung ist eine weitere peinliche Niederlage für die amerikanische Diplomatie, denn jetzt wird Sarifs Stimme im In- und Ausland lauter denn je", twitterte Diako Hosseini.
Die Revolutionsgarden übten ebenfalls Kritik, bezeichneten das Vorgehen als "lächerlich" und "unklug", wie Irans Nachrichtenagentur Fars meldete. Die Revolutionsgarden sind in Iran die Eliteeinheit der Streitkräfte und weitaus wichtiger als die klassische Armee.
Die Spannungen zwischen den USA und Iran sind extrem gestiegen, seitdem die USA im vergangenen Jahr einseitig aus dem internationalen Atomabkommen ausgestiegen waren und scharfe Sanktionen verhängt hatten. Teheran hielt sich ein Jahr lang weiter an das Abkommen, das eine Atombombe verhindern soll. Im Juni aber änderte auch Iran seine Politik. Der Teilausstieg aus dem Atomdeal und das Vorgehen gegen britische Öltanker im Persischen Golf sind Teil dieser neuen Politik.
EU äußert Bedauern
"Wir bedauern diese Entscheidung", sagte ein Sprecher der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini in Brüssel mit Blick auf die Sanktionen. Die EU werden demnach weiter mit dem Außenminister zusammenarbeiten - zum einen, weil er der ranghöchste Diplomat Irans sei, zum anderen, weil es von Bedeutung sei, die diplomatischen Beziehungen aufrechtzuerhalten.