US-Sanktionen
Irans Präsident wirft Trump "Wirtschaftsterror" vor
Mit deutlichen Worten hat der iranische Präsident die Sanktionspolitik der Vereinigten Staaten gegeißelt. Hassan Rohani sprach von "Wirtschaftsterrorismus" - und warnte die Europäer.
Irans Präsident Hassan Rohani (Archivbild vom September 2018)
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Brendan McDermid/ REUTERS
Der iranische Präsident Hassan Rohani hat US-Präsident Donald Trump wegen seiner Sanktionspolitik scharf kritisiert. "Die nach dem Ausstieg aus dem Atomdeal verhängten Sanktionen sind Wirtschaftsterrorismus", sagte Rohani auf einer Konferenz gegen Terrorismus in Teheran. Trump sei "Spitzenreiter in der Welt" bei der Verletzung internationaler Abkommen.
Zugleich warnte Rohani die Europäer vor den Folgen der Sanktionen. Wenn die Fähigkeit seines Landes eingeschränkt werde, Drogen und Terrorismus zu bekämpfen, drohe westlichen Ländern eine "Flut von Drogen, Asylbewerbern, Bomben und Terrorismus".
Das Atomabkommen von 2015 sollte Iran die Nutzung der Kernkraft als Energiequelle erlauben - den Bau von Nuklearwaffen allerdings verbieten. Trump war im Mai aus dem Abkommen ausgestiegen und hatte Anfang August und Anfang November neue Sanktionen verhängt.
Ölexporte auf Null
Ziel des US-Präsidenten ist es, die iranischen Ölexporte auf Null zu senken. Die anderen Unterzeichnerstaaten Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Russland und China bemühen sich aber, das Atomabkommen zu retten und den Handel fortzuführen.
Die erneuerten Wirtschaftssanktionen haben Iran in eine Finanzkrise gestürzt. Die Landeswährung hat mehr als 60 Prozent an Wert verloren.