Amerika wählt Lange Schlangen, enges Rennen
Donald Trump, US-Präsident:
"Wir werden eine großartige Nacht erleben. Und noch wichtiger: Wir werden großartige vier Jahre erleben."
Joe Biden, Präsidentschaftskandidat der Demokraten:
"Die Bevölkerung wird entscheiden, wer Präsident wird."
Kamala Harris, Vizepräsidentin der Demokraten:
"Wir wählen, weil es in dieser Wahl um alles geht. Um alles."
Donald Trump, US-Präsident:
"Gewinnen ist einfach. Verlien ist nie einfach. Nicht für mich."
Seit Monaten haben die USA auf diesen 3. November gewartet. Nun war er also da, der Wahltag. Im ganzen Land standen Menschen in langen Schlangen an, um darüber abzustimmen, wer Präsident wird.
Ob im Gefängnis in Denver, Colorado, per Drive-Through in Salt Lake City, Utah, oder begleitet von einer Mariachi-Band in Los Angeles. Gerade eine Wahl inmitten einer Pandemie liefert besondere Bilder. Selbst Coronainfizierte durften mit besonderer Isolation ihre Stimme abgeben, wie hier in St. Louis, Montana.
Was die Wahlbeteiligung angeht, bracht die Abstimmung schon vor dem Wahltag einen Rekord. Mehr als 100 Millionen Menschen haben schon vor dem 3. November ihre Stimme abgegeben, so viele wie noch nie. Und: Das waren bereits mehr als 73 Prozent aller Stimmen von 2016, berichtete das "U.S. Elections Project". Auch insgesamt wird eine deutlich höhere Wahlbeteiligung als vor vier Jahren erwartet.
Der US-Präsident besuchte zunächst das Hauptquartier seines Wahlkampfs in Virginia. Dann aber verfolgte er das Geschehen von zwei Einsatzzentralen im Weißen Haus aus. Das wurde auch kritisch betrachtet, denn Präsidenten sind angehalten, Regierungsarbeit und Wahlkampf klar zu trennen. Bei Trump wurde das schon früher zum Thema. So hielt er seine Rede zum Abschluss des Parteitags der Republikaner im August vor dem Weißen Haus. Sein Team versicherte nun, dass die Einsatzzentralen am Wahltag komplett aus Mitteln Wahlkampfs finanziert würden.
Vor dem Weißen Haus sollten zusätzliche Zäune für mehr Sicherheit sorgen. Viele Trump-Gegner nutzten diese im Lauf des Tages als Posterwand. Sie versammelten sich vor dem Amtssitz des Präsidenten, um gegen ihn zu protestieren. Bisher blieb alles friedlich. Das gilt zunächst auch für den Rest des Landes.
Biden besuchte noch am Wahltag seinen Heimatstaat Pennsylvania, zeigte sich in Philadelphia seinen Fans. Auch den Nachbarstaat Delaware besuchte er noch. Eine Prognose traute er sich noch früh am Abend allerdings nicht zu.
Joe Biden, Präsidentschaftskandidat der Demokraten:
"Ich bin abergläubisch, wenn es darum geht, ein Ergebnis vorherzusagen. So bin ich einfach. So bin ich immer angetreten. Aber ich bin hoffnungsvoll."
Wann es ein Ergebnis geben wird, ist noch völlig unklar. Es kann noch viele Stunden - und sogar Tage dauern. In einigen Staaten sind die Verhältnisse so eng, dass sich erst spät eine Mehrheit zeigen dürfte. Ein zweiter Grund sind die vielen Stimmabgaben per Briefwahl. In einigen Staaten werden auch diese erst seit dem Wahltag ausgezählt – und auch das dauert.
Auf ein endgültiges, offizielles Ergebnis wird das Land also noch warten müssen.