US-Wahlkampf Trump nennt Clinton "die Merkel Amerikas"

Donald Trump schürt die Angst vor islamistischem Terror, doch hat er eine Strategie dagegen? In Ohio stellte der Milliardär nun seine Pläne vor - und warnte vor Deutschland als Vorbild.
US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump

US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump

Foto: MICHELLE MCLOUGHLIN/ REUTERS

Auf einer Wahlkampfveranstaltung in Youngtown im US-Bundesstaat Ohio hat Donald Trump seine Strategie im Kampf gegen den Terror vorgestellt.

Dabei wiederholte der republikanische Präsidentschaftskandidat bereits bekannte Forderungen - und korrigierte seine Haltung zur Nato.

Sollte er im November die Wahl gewinnen, so Trump, werde er eng mit den Nato-Bündnisstaaten zusammenarbeiten, um die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) zu vernichten. Noch vor wenigen Wochen hatte Trump einen Grundpfeiler des Verteidigungsbündnisses infrage gestellt: Wird einer der Partner angegriffen, stehen ihm die anderen bei. Damals sagte Trump, dies sei im Einzelfall zu prüfen und hänge auch von den Beiträgen ab, die das fragliche Land geleistet habe. In Ohio hörte sich das nun ganz anders an.

Auch Russland werde in diesem Kampf ein Partner sein, so Trump, außerdem wolle er eine internationale Konferenz einberufen, um über Maßnahmen gegen Terrorismus zu beraten.

Um Terrorangriffe im eigenen Land zu verhindern, würde er ein generelles Einreiseverbot für Muslime durchsetzen. Es werde dann eine schwarze Liste von Ländern geben, deren Staatsbürgern die Einreise in die USA verboten sei. Außerdem seien "extreme Sicherheitsprüfungen" nötig. Immigranten sollten einen Gesinnungstest absolvieren.

Zu den Maßnahmen gegen den Terror gehörten allerdings nicht nur militärische Einsätze. Islamisten sollte der Zugang zum Internet und zu sozialen Netzwerken deshalb generell versperrt bleiben. Wie er diesen Plan in die Tat umsetzen wolle, ließ Trump jedoch offen.

Für den Fall, dass er Präsident werde, versprach Trump ein Umdenken bei Interventionen in fremden Ländern. Die Strategie, Regimewechsel herbeizuführen, sei nicht erfolgreich gewesen. Das zeige sich nicht zuletzt im Irak.

Außerdem attackierte Trump erneut seine Rivalin von den Demokraten: "Hillary Clinton will die Angela Merkel Amerikas werden", warf er ihr mit Blick auf die Flüchtlingspolitik der Bundeskanzlerin vor. Und die sei bekanntlich "eine Katastrophe". "Die Kriminalität ist auf ein Niveau gestiegen, von dem niemand gedacht hätte, dass er es jemals sehen würde", sagte Trump über die Lage in der Bundesrepublik. "Unser Land hat genug Probleme. Wir brauchen nicht noch weitere."


asc/Reuters/AP
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