Rauchzeichen in Kalifornien "Amerika ist großartig! Trump ist widerlich"
Der Zeitpunkt war gut gewählt: Mehr als eine halbe Million Menschen marschierten an Neujahr durch Pasadena, die Rose Parade ist der größte Umzug im Jahreskalender Kaliforniens. Da zischten sechs Flugzeuge über die Menge und schrieben in großen Rauchzeichen fünf Botschaften in den Himmel. "Amerika ist großartig! Trump ist widerlich", stand da für jeden zu sehen, und auch die anderen Botschaften nahmen den Präsidentschaftsbewerber der Republikaner, Donald Trump, aufs Korn: "Jeder, bloß nicht Trump", "Trump liebt es zu hassen", "Trump ist wahnsinnig" und "Trump ist ein Faschist" hieß es Weiß auf Blau.
Zunächst war unklar, wer hinter der Aktion stand. Die Bilder von den Lästereien am Himmel verbreiteten sich schnell über die sozialen Netzwerke im Internet.
Später berichtete der US-Fernsehsender CBS News, ein Unternehmer aus Alabama habe die Aktion offenbar finanziert. Stan Pate, wie Donald Trump mit dem Handel von Immobilien reich geworden, soll die Aktion zumindest indirekt bestätigt haben. Auf die Rauchzeichen angesprochen sagte er einem CBS-Reporter, Trump sei verabscheuungswürdig, die Zeichen am Himmel seien "erst der Anfang". Die anderen Kandidaten könnten sich nicht auf das Niveau herablassen, auf dem Trump operiere, sagte Pate. "Aber ich kann das und werde das tun, wenn er so weitermacht."
Von Trump selbst war bis jetzt keine Reaktion auf die Himmelsbotschaften zu hören. Aber wer austeilt, muss wohl auch einstecken können: Der US-Milliardär gefällt sich in der Pose des Provokateurs, der keine Gelegenheit auslässt, seine teils absurden Thesen zu verbreiten. So will er Muslimen generell die Einreise in die USA verbieten, Moscheen beobachten lassen, das Internet teilweise abstellen und noch mehr Waffen unter die Leute bringen. Mexikanische Einwanderer sind für ihn pauschal "Vergewaltiger".
Am 1. Februar beginnen in den USA die Vorwahlen. Dabei wird in jedem Bundesstaat parteiintern abgestimmt, wer ins Rennen um den Einzug ins Weiße Haus gehen soll. Trump liegt in Umfragen bei den Republikanern seit Monaten vorn.