Sicherheitsbedenken USA ziehen Soldatenfamilien aus Südtürkei ab

Angehörige der US-Streitkräfte sollen wegen "anhaltender Sicherheitsbedenken" den Süden der Türkei verlassen. Die USA sind dort im Kampf gegen den IS stationiert.

Aus Sicherheitsgründen haben die USA Angehörige des Militärs und von Diplomaten angewiesen, den Süden der Türkei zu verlassen. Das teilte die Kommandozentrale für die US-Streitkräfte in Europa  (Eucom) in Stuttgart mit.

Die Entscheidung sei in Abstimmung mit der türkischen Regierung gefallen, hieß es. Die Sicherheit der Familien müsse gewährleistet sein.

Die Entscheidung beeinflusse die Arbeit des Militärs nicht, hieß es in der Mitteilung weiter. Die USA und die Türkei seien im Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" vereint und würden nach wie vor eine entscheidende Rolle spielen.

Betroffen sind die Angehörigen von Streitkräften in den Städten Izmir, Mugla und Adana, in deren Nähe der Nato-Luftwaffenstützpunkt Incirlik liegt. Auch Angehörige von Diplomaten würden nach Hause geholt.

Das US-Außenministerium warnte seine Bürger aufgrund einer gestiegenen Anschlagsgefahr vor Reisen in die Türkei. Fahrten in den Süden der Türkei sollten ganz unterlassen werden. Nähere Gründe zu dem Sicherheitsrisiko gaben die Behörden nicht an.

Im Juli war ein Waffenstillstand zwischen der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und der türkischen Regierung gescheitert. Seitdem hat die Gewalt in der überwiegend von Kurden bewohnten Region erheblich zugenommen.

Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte vergangene Woche, bislang seien 300 Angehörige der Sicherheitskräfte getötet worden. Die Zahl der Toten auf der Gegenseite sei mindestens zehnmal so hoch. Die oppositionelle Kurdenpartei HDP erklärte, seit Dezember seien bei den Militäraktionen auch Hunderte Zivilisten getötet worden.

sun/dpa/Reuters
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