USA
FBI sollte Bericht über Russland-Kontakte von Trumps Team dementieren
Die Verbindungen seines Wahlkampfteams zu Russland bringen US-Präsident Trump in Bedrängnis. Nun kam heraus: Das Weiße Haus forderte das FBI auf, einen Bericht zu dementieren. Doch die Behörde weigerte sich offenbar.
Der Vorgang ist auf mehreren Ebenen ungewöhnlich: Reince Priebus, Stabschef im Weißen Haus, hat FBI-Mitarbeiter angewiesen, Medienberichte über Russland-Kontakte des Wahlkampfteams von Präsident Donald Trump zu dementieren. Das bestätigte ein Sprecher des Weißen Hauses.
Demnach habe Priebus die Anfrage aber erst ausgegeben, nachdem die Ermittler des FBI selbst Zweifel an den Berichten der "New York Times" äußerten. "Wir haben nicht versucht, die Geschichte zu unterdrücken. Wir haben sie [die FBI-Mitarbeiter] nur gebeten, die Wahrheit zu sagen", sagte Trumps Sprecher Sean Spicer der Presse. Von der Behörde kam bislang keine Stellungnahme. Ein Dementi der "New York Times"-Berichte folgte ebenso wenig.
Die Zeitung hatte geschrieben, dass Mitglieder des Wahlkampfteams von Trump im vergangenen Jahr mehrfach mit russischen Geheimdienstmitarbeitern telefoniert hätten. Trump war wegen Verbindungen nach Moskau immer wieder angegriffen worden. US-Geheimdienste sind der Überzeugung, dass Russland zu seinen Gunsten in den US-Wahlkampf eingegriffen hat.
Vergangene Woche musste bereits der Nationale Sicherheitsberater, Ex-General Michael Flynn, wegen Moskau-Kontakten zurücktreten. Er hatte mit einem Vertreter Russlands vor Antritt der neuen US-Regierung am Telefon über das Thema Sanktionen gesprochen. Später machte Flynn dazu falsche Angaben. Trump und seine Berater streiten trotzdem weiter ab, sich mit dem russischen Geheimdienst ausgetauscht zu haben.
Die Intervention von Priebus hat nun unter Demokraten für Aufregung gesorgt. Normalerweise sollen sich das Weiße Haus und das FBI über laufende Ermittlungen so wenig wie möglich austauschen. "Das Weiße Haus darf das FBI einfach nicht auffordern, ein öffentliches Statement zu den Ermittlungen gegen den Präsidenten und seine Berater abzugeben", sagte der Demokrat John Conyers.