Intervention in Syrien USA fürchten iranische Vergeltungsschläge im Irak
Washington - Nicht nur die USA treiben ihre Pläne für eine Eskalation des Syrien-Konflikts voran. Auch Iran bereitet offenbar Vergeltungsschläge vor, sollte Washington Teherans Verbündeten Baschar al-Assad angreifen.
Nach Informationen des "Wall Street Journal" haben US-Geheimdienste einen Befehl Irans an schiitische Milizionäre im Irak abgefangen. Darin werden die Extremisten aufgefordert, im Falle einer Militärintervention in Syrien, Anschläge auf US-Einrichtungen im Irak durchzuführen. Zu den möglichen Zielen soll unter anderem die Botschaft der Vereinigten Staaten in Bagdad gehören.
Der Befehl, der in den vergangenen Tagen abgefangen worden sein soll, stamme von Ghasem Sulaimani. Er ist seit 1998 Kommandeur der Kuds-Brigaden, einer Spezialeinheit der iranischen Revolutionswächter, die direkt dem obersten Führer der Islamischen Republik, Ajatollah Ali Chamenei unterstellt ist. Sulaimani wies Irans Verbündete im Irak an, sich auf eine gewaltsame Antwort auf einen US-Angriff vorzubereiten.
USA verschärfen Reisehinweise für den Irak
Am Donnerstag verschärfte das Außenministerium in Washington seine Reisewarnungen für den Irak. US-Bürger sollten von allen unnötigen Reisen in das Land absehen.
Bereits am Mittwoch hatte Sulaimani in einem Statement vor dem Expertenrat in Teheran gesagt, sein Land werde Syrien "bis zum Ende" unterstützen. Seit der US-geführten Invasion des Irak im Jahr 2003 wurde die amerikanische Botschaft in Bagdad mehrfach von schiitischen Milizen mit Raketen und Mörsergranaten beschossen. Auch damals machte Washington die iranischen Revolutionswächter als Drahtzieher verantwortlich. In den vergangenen Jahren ging die Zahl der Angriffe gegen US-Einrichtungen im Irak deutlich zurück.
Nach Informationen des "Wall Street Journal" rechnen die USA nicht nur mit Angriffen im Irak. Das Pentagon fürchtet auch Attacken gegen seine Kriegsschiffe im Persischen Golf, die von kleinen Schnellbooten aus durchgeführt werden könnten. Zudem sorgt sich Washington vor einem Anschlag auf die US-Botschaft in Beirut durch die mit Iran verbündete libanesische Hisbollah. Bereits während des libanesischen Bürgerkriegs führte die schiitische Miliz ein Selbstmordattentat gegen die Botschaft im Libanon durch. Bei der Attacke am 18. April 1983 wurden 63 Menschen getötet.