Militärischer Druck Pentagon verlegt weiteres Kriegsschiff in Richtung Iran

"USS Arlington": Weiteres Kriegsschiff der USA im Nahen Osten
Foto: Megan Anuci/US Navy/dpaDas US-Verteidigungsministerium begründet den Schritt mit einer erhöhten Gefahr eines iranischen Angriffs: Die USA verstärken ihre Militärpräsenz im Nahen Osten. Ein Kriegsschiff und ein Flugabwehrraketensystem werden in die Region verlegt, teilte das Verteidigungsministerium mit.
Erst vor einigen Tagen hatten die USA den Flugzeugträger "USS Abraham Lincoln" und mehrere B-52-Langstreckenbomber dorthin geschickt - dessen Einsatz war wohl bereits seit längerer Zeit geplant und dann beschleunigt worden.
Nach dem gleichen Muster folgen nun laut Verteidigungsministerium - das wegen der Form seines Gebäudes auch Pentagon genannt wird - das Kriegsschiff "USS Arlington", das unter anderem Marineinfanteristen und Amphibienfahrzeuge an Bord hat, sowie ein Raketenabwehrsystem des Typs Patriot.
Die USA reagierten damit auf "Hinweise erhöhter iranischer Bereitschaft zu Angriffseinsätzen gegen US-Truppen und unsere Interessen", hieß es in der Mitteilung. Das Verteidigungsministerium beobachte die Aktivitäten der Regierung in Iran weiterhin sehr genau. Die USA seien nicht auf einen Konflikt mit Iran aus, seien aber bereit, sich zu verteidigen.
Vergangenen Sonntag hatte der Nationale Sicherheitsberater im Weißen Haus, John Bolton, die Verlegung des Flugzeugträgers "USS Abraham Lincoln" und einer Bomberstaffel in den Nahen Osten als eine "klare und unmissverständliche Botschaft" an Teheran bezeichnet. Der Flugzeugträger passierte am Donnerstag nach Angaben von ägyptischen Behörden den Suez-Kanal.
Bolton hatte als Grund für die Verlegung "eine Reihe beunruhigender und eskalierender Hinweise und Warnungen" Teherans genannt. Die Regierung in Washington machte aber keine genaueren Angaben. Das brachte ihr den Vorwurf ein, die Spannungen in der Region unnötig anzuheizen. So warnen europäische Politiker im SPIEGEL vor einem neuen, von Amerika provozierten Krieg.
Iran nahm die Entsendung der "USS Abraham Lincoln" gelassen, kündigte vor wenigen Tagen aber an, einige Auflagen aus dem Atomabkommen von 2015 nicht mehr einzuhalten. Die USA verhängten kurz darauf neue Sanktionen gegen die iranische Wirtschaft. Trotz der Spannung signalisierte US-Präsident Donald Trump am Donnerstag Gesprächsbereitschaft. Dafür erwarte er jedoch einen Anruf der Führung in Teheran.